Neuburg
Die Städtebauförderung legt eine Verschnaufpause ein

Im Ostend geht nicht mehr viel - Studie für Freizeitpark Schwalbanger - Stadt erreicht über 50 Millionen Euro an Zuschüssen

03.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:06 Uhr
Der Nachtberg über der Donau ist ein markanter Teil der Stadtkulisse in Neuburg. Eine teure Sanierung wird es vorerst nicht geben. −Foto: Rein

Neuburg (r) Städtebauförderung war immer eine Domäne in Neuburg.

Über 50 Millionen Euro an Finanzhilfen von Bund und Land hat die Stadt seit Beginn des Fördersystems vor 47 Jahren einholen können. Doch jetzt treten erste "Ermüdungserscheinungen" auf. Referent Harald Neumeier spricht beim Ostend sogar von einem "Ausstiegsszenario".

So nimmt die Stadt 350 000 Euro Fördermittel für das Ostend heuer nicht in Anspruch und versucht die Summe für das kommende Jahr zu sichern. Wohnumfeldverbesserungen und kleine Maßnahmen gehen immer, aber ein Großprojekt zeichnet sich nicht ab. Mit dem Englischen Garten und dem vielzitierten "Ostpark" läge etwas in der Schublade, so Harald Neumeier, "aber hier muss die Stadtpolitik ihre Prioritäten setzen". Angesichts der angespannten Haushaltslage und Vorhaben wie Ostumfahrung und Hochschulcampus wird man mittelfristig nichts Neues anfangen.

Eingeschlafen sind auch die kühnen Pläne zur Sanierung des Nachtberges. Die Vorschläge eines Münchener Architekturbüros mit Hangsicherung und Aussichtsplattform erfordern einen Kostenaufwand von über zwei Millionen Euro. Der Altstadthang zur Donau gehört weitgehend einigen Privateigentümern. Die Besitzer zeigen Interesse an einer Sanierung, nicht aber an einer Kostenbeteiligung. Auf fremden Grund werde die Stadt deshalb nichts machen, so Neumeier, "wir führen jetzt die Konzeption planerisch zu Ende". Möglicherweise wird mittelfristig der Nachtbergweg an der Donau verbreitert und beleuchtet.

In der Oberen Stadt bleibt Neuburg selbstredend im Förderprogramm, um neue Fassaden oder Wohnumfeldverbesserungen zu bezuschussen. Am Schwalbanger mit Neufeld/Bahnhof will man weiter das Programm "Die soziale Stadt" nutzen. Für 2019 werden rund 750000 Euro bei der Regierung von Oberbayern beantragt. Geplant ist unter anderem eine Studie zur Realisierung eines Freizeitgeländes zwischen Schwalbangerschule und Kindergarten St. Peter.

Musterbeispiele für gelungene Förderprojekte sind zweifelsohne die beiden Bürgerhäuser am Schwalbanger und im Ostend. Beide Einrichtungen haben sich zu belebten Treffpunkten entwickelt. Das Ostend-Haus - von den Sozialdemokraten bereits in den 80er-Jahren als "neue Mitte" gefordert - ist mittlerweile seit zehn Jahren geöffnet.

In der Unteren Stadt helfen die Zuschüsse aus München bei der Neugestaltung von Straßen. 2019 ist die Gärtnerstraße dran (eine Million Gesamtkosten) und mittelfristig der Aufenthaltsbereich in der Schießhaus-/Schäfflerstraße. Für 2022 sieht die mittelfristige Planung 1,4 Millionen Euro für die Umgestaltung der Luitpoldstraße vor.