Schrobenhausen
Die Stadtmauer ins rechte Licht rücken

CSU und JU beantragen ein Lichtkonzept für die historischen Besonderheiten rund um die Altstadt

04.12.2020 | Stand 23.09.2023, 15:50 Uhr
Eine besondere Atmosphäre verströmt die beleuchtete Mauer am Schrobenhausener Pflegschloss. −Foto: M. Schalk

Schrobenhausen - Eine historische Stadtmauer und zwölf einzigartige Türme hat Schrobenhausen rund um seinen Stadtkern zu bieten. Dass dieses Ensemble nun lichttechnisch in Szene gesetzt wird, das wünscht sich die CSU/JU-Fraktion - und hat dazu einen Antrag an die Stadt gestellt. Der zweite Aspekt des Schreibens von Fraktionssprecher Matthias Reisner und Kulturreferent Dieter Kreisle: Den Fußweg am Stadtwall in Schuss zu bringen und von Stolperfallen zu befreien (siehe eigenen Artikel).

"So sehr die moderne Architektur überzeugen mag, so wichtig sind historisch oder kulturell relevante Bauten der Vergangenheit, wie unsere um 1440 erbaute Stadtmauer mit ihren einzigartigen zwölf Türmen. Diese sind bis heute ein beliebtes Fotomotiv sowie ein Aushängeschild der gesamten Stadt", heißt es in dem Schreiben von CSU und JU. Dabei spiele die Beleuchtungssituation eine überaus vielschichtige Rolle, "die aufgrund moderner Möglichkeiten interessante Optionen bereithält und ein betroffenes Objekt zu neuem und teilweise ungeahntem Leben erwecken kann".

Man wolle die Möglichkeiten und Notwendigkeiten aufzeigen, so die Antragsteller weiter, "die denkmalgeschützten Gebäude beziehungsweise deren Besonderheiten lichttechnisch angemessen zu inszenieren und gleichzeitig durch eine LED-Lösung die Atmosphäre der Stadt zu erhalten sowie den Denkmalschutz zu beachten". Mithilfe energieeffizienter LED-Module wollen CSU und JU die Bauwerke in ein neues Licht rücken "und Appetit auf mehr machen". Tagsüber wären die Leuchten dabei kaum sichtbar, so ihre Vorstellung, da diese unauffällig an der Fassade montiert oder in den Boden eingelassen sein könnten.

Bürgermeister Harald Reisner (FW) geht es beim Thema Licht am Stadtwall zunächst besonders um den Aspekt der Sicherheit. "Es sind sicherlich Lücken da in der Beleuchtung", bestätigt er mit Blick auf den Fußweg ums Stadtzentrum. Das seien Mängel, die man in jedem Fall beheben wolle. Bei allem, was vom Lichtkonzept her darüber hinaus geht, muss der Stadtrat entscheiden, der über den Antrag von CSU und JU diskutieren und beschließen darf. Eine politische Frage wird sein, ob man - wie im Antrag vorgeschlagen - alle Stadttürme beleuchten und damit in Szene setzen will. Reisner weist in jedem Fall darauf hin, dass der Antrag seiner Vermutung nach nicht allseits auf Gegenliebe stoßen werde. Zum Beispiel der Lichtverschmutzung wegen, die in der Debatte ein Thema werden könnte.

Kreisheimatpfleger Hans Hammer weist in einem Schreiben darauf hin, dass eine Planung und Umsetzung nur nach Genehmigung der Unteren Denkmalschutzbehörde und dem Landesamt für Denkmalpflege erfolgen könne. Ansonsten befürwortet er den Beleuchtungsvorschlag: "Die positiven Eindrücke können derzeit bei den illuminierten Schwibbögen im Pflegschlosspark beobachtet werden."

SZ

Isabel Ammer