Eichstätt
Die Stadt als Vermieterin

Ausschuss genehmigt Haushaltspläne für die Dom-Augusto-Stiftung und für die Scheidlersche Stiftung

25.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:46 Uhr

Beim Dom-Augusto-Haus am westlichen Domplatz steht eine Generalsanierung bevor. Der Stadtrat hatte bekanntlich bereits im März entschieden, in diesem Gebäude kein Stadtmuseum mehr zu planen, jetzt wird für den zweiten Stock ein neuer Mieter gesucht.

Eichstätt (EK) Ein Stadtmuseum im Dom-Augusto-Haus ist seit März kein Thema mehr - die Nutzung der ehemaligen Praxisräume ist weiterhin noch unklar. Das war aber nur eine Randnotiz der Ausschusssitzungen zur Dom-Augusto- und zur Scheidlerschen Stiftung: Im Mittelpunkt standen die Finanzen.

Beide Stiftungen werden bekanntlich von der Stadt Eichstätt verwaltet, Alois Wittmann von der Kämmerei kümmert sich darum, Vorsitzender beider Stiftungsausschüsse ist Oberbürgermeister Andreas Steppberger (FW). Neben den beiden Bürgermeistern Dr. Claudia Grund (CSU) und Gerhard Nieberle (SPD) nahmen an der Ausschusssitzung am Dienstag noch die Stadträte Adalbert Lina und Richard Nikol (FW) teil. Die Stadt ist über die Stiftungen Vermieterin zweier markanter Gebäude am Eichstätter Domplatz.

Das Dom-Augusto-Haus im Westen des Domplatzes - ein barocker Bau von Jakob Engel, in dem 1834 Dom August Herzog von Leuchtenberg eine Stiftung mit dem Ziel der Beschäftigung ärmerer Bevölkerungsschichten eingerichtet hatte - beherbergt heute im Erdgeschoss die Firma Jura Marble Suppliers und die städtische Tourist-Info und im ersten Stock die städtische Volkshochschule. Im zweiten Stock waren Räume bis 31. März an eine Allgemeinarztpraxis vermietet - die stehen seit 1. April nun leer. Das und die Tatsache, dass an dem Denkmal größere Restaurierungsarbeiten anstehen, wirkt sich auf den Stiftungshaushalt aus, den Alois Wittmann erläuterte: 2016 rechnet der Kämmerer mit Mieteinnahmen von nur 71 100 Euro, ab 2017 werden wieder 89 400 Euro erwartet. Aus dem Vermögenshaushalt werden wegen der bevorstehenden Sanierungsarbeiten 80 000 Euro in den Verwaltungshaushalt 2016 eingestellt, der mit insgesamt 185 300 Euro berechnet wird.

Die Stiftung ist schuldenfrei - für Wittmann ein wichtiger Faktor mit Blick auf die kommenden Jahre, wenn dann eine Generalsanierung inklusive Dach und Fassade bevorstehen wird.

Bei der Friedrich-Scheidlerschen-Stiftung sieht die Finanzlage wie auch in den Jahren davor heuer ebenfalls ganz anders aus: Hier rechnet Alois Wittmann mit einer Schuldenentwicklung von 245 563 zu Jahresbeginn auf 219 772 Euro zum Ende des Haushaltsjahres 2016, die Rücklagen werden zu Jahresende von 65 560 auf 76 260 Euro immerhin etwas steigen. Wittmann hat im Verwaltungshaushalt insgesamt 119 300 Euro und im Vermögenshaushalt 36 600 Euro angesetzt.

Ein größerer Ausgabenposten wird dieses Jahr voraussichtlich der geplante neue Fußboden im Obergeschoss sein, in dem eine HNO-Praxis eingemietet ist. Das Erdgeschoss des Barockbaus auf der Ostseite des Domplatzes wird traditionell von der Domapotheke genutzt. Auch der Stifter Fritz Scheidler war bekanntlich ein Eichstätter Apotheker, der die Stiftung 1963 der Stadt übergeben hatte.

Der Ausschuss bewilligte die Haushalts- und Finanzpläne beider Stiftungen und stimmte auch den Jahresabschlüssen 2015 den Regularien entsprechend einstimmig zu.