Neuburg
Die Spiele sind eröffnet

24. Auflage des Neuburger Schlossfestes lockt am ersten Tag 10 000 Besucher an

30.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:51 Uhr
Auf sie mit Gebrüll - das Neuburger Schlossfest ist eröffnet! −Foto: Rein

Neuburg (DK) Alle zwei Jahre gibt es diesen einen Tag, an dem in Neuburg so viele Menschen auf den Oberbürgermeister und seine Gäste warten wie sonst nie. Heuer war es wieder soweit. Als Bernhard Gmehling am Freitagnachmittag am Donaukai schließlich seine fürstlichen Ehrengäste in Empfang nahm, konnte die 24. Auflage des Schlossfestes starten.

Wenn schon an einem Freitagmittag altertümliche Melodien durch die Straßen Neuburgs klingen und Menschen in historischen Gewändern in die Stadt strömen, dann liegt ein Hauch von Renaissance in der Luft. Heruntergebrochen auf Neuburg bedeutet das nichts anderes als den Start des Schlossfestes. Am Freitagnachmittag startete das beliebte Renaissancefest bei – wie die meisten Besucher fanden – angenehmen Temperaturen in seine 24. Auflage, die mit einer Premiere aufwartete: Das erste Mal führte Andreas Nugel die Stadtwache an. „Es ist alles noch ein bisschen neu, aber es macht Spaß und man wächst rein“, sagte der 43-jährige Heinrichsheimer.
 

 
Wie auch bei den 23 Ausgaben des Schlossfestets zuvor galt: Eine gute Perspektive ist viel wert. Gerade dann, wenn es diesen Anblick nur alle zwei Jahre gibt. Deshalb machten sich viele Besucher des Schlossfestes schon früh auf den Weg und bevölkerten die Straßenränder vom Donaukai bis zum Stadtberg, um Pfalzgraf Ottheinrich, seinen Bruder Philipp und Prinzessin Christina von Schweden möglichst nahe zu kommen.

Sogar die Sonne schien neugierig geworden zu sein auf die diesjährige Veranstaltung des Verkehrsvereins Freunde der Stadt Neuburg und blinzelte deutlich durch das Wolkendickicht, das immer weiter verschwand. Unter großem Applaus zogen die Darsteller an den Massen der Zuschauer vorbei in die Obere Stadt – mittendrin der Oberbürgermeister nebst Gemahlin und Stadtrat. Oder Magistrat, wie das Amt früher genannt wurde. Ottheinrichs fröhliches Gesinde, die kurfürstlichen Reiter, die Neuburger Gassenspieler und Hoftänzer, Spielleute, Fahnentänzerinnen und Pagen, die Moriskentänzer, Jagdhornbläser und das Marionettentheater, die Stadtkapelle und die Theatergruppe der Maria-Ward-Schule erklommen zu Kanonendonnern und Trommelwirbeln den Stadtberg zur feierlichen Eröffnung.
 
Das Schlossfest zog bereits am ersten Tag wieder 10 000 Besucher an. Doch keine Sorge, auch an den restlichen fünf Festtagen (dieses Wochenende und vom 7. bis 9. Juli) können sich die Besucher eines reichen Programms sicher sein. Edelfräulein, Bauern, stolze Reiter oder strenge Herolde: Geschichten für Kinder, Gaukelei, die Jagd- und Kampfspiele, Auftritte der Lateinschule, der Moritaten oder des Traumtheaters – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Und die Besucher des Schlossfestes waren sich am Ende des ersten Tages sicher: Hier in Neuburg liegt nicht nur ein Hauch von Renaissance in der Luft. Nein, die Stadtgeschichte ist greifbar.