Schrobenhausen
Die Schluchtenflitzer sind im Anrollen

Deutschlands größtes Mopedtreffen am 1. September in der Högenau

24.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:49 Uhr
Was haben sie in den zwölf Jahren nicht schon alles angestellt, um ihre Lieblingsgefährte zu inszienieren: Auktionen gab es, coole Werkstattfotos - und sogar eine ganze Boxengasse samt vollbusiger Boxenluder. Am 1. September legen die Schrobenhausener Schluchtenflitzerr wieder los. −Foto: Schluchtenflitzer

Schrobenhausen (SZ) Sie sind laut, und vor allem sind sie lustig. Die Schluchtenflitzer kommen wieder nach Schrobenhausen - Hunderte Mopedfreunde aus ganz Deutschland und darüber hinaus, die einen Jugendtraum leben. Wer Lust hat, darf am SSV-Heim in der Högenau den ganzen Tag über dabei sein. Um 10 Uhr geht es los, das Ende ist offen.

Wieder werden Hunderte Mopedfreaks mit ihren Maschinen erwartet. Ein Leistungsprüfstand gibt Aufschluss über die PS-Stärke der Mopeds, es gibt einen Gebraucht- und Neuteilemarkt, eine Ausfahrt und am Abend Musik. "Wir haben für heuer die Band 3 things aus Pfaffenhofen engagiert", berichtet Peter Eisenberger vom harten Kern der Schluchtenflitzer, "einer von uns hat sie bei einer Geburtstagsfeier gesehen und sagte: Die müssen her. Und jetzt kommen sie."

So ist das bei den Schrobenhausener Schluchtenflitzern: Man bildet sich was ein, und das wird dann gemacht. Ob das eine Mofaauktion in früheren Jahren war, oder ein Mofaroulette - oder auch die Idee, den Regisseur des namensgebenden Kultfilms "Die Schluchtenflitzer", Rüdiger Nüchtern, für das Treffen zu gewinnen. Er war inzwischen nicht nur einmal da.

Und einem guten Zweck dienen die Treffen auch noch: Peter Eisenberger, Helmut Sauer, Uli Baumgärtl und wie sie alle heißen, spenden Jahr für Jahr am Ende des großen Schluchtenflitzertreffens am SSV-Heim stattliche Summen an karitative Einrichtungen der Region. Ganz allein auf sich gestellt sind die Schluchtenflitzer übrigens nicht; das Schrobenhausener Stadtmarketingteam wirkt unterstützend mit.

Am Ende dreht sich hier alles um die Geschichte vom Kind im Manne. Das gibt es nämlich wirklich. Die Schrobenhausener Schluchtenflitzer sind der lebende Beweis dafür. Fröhlich, ausgelassen und dann doch mit ganz viel Ernsthaftigkeit halten sie einen Kult am Leben, der seinen Höhepunkt eigentlich in den 70er Jahren hatte. Aber damals konnte sich eben nicht jeder eine Zündapp oder eine Herkules leisten.

Tausende von diesen Knatterdingern sind im hoch technisierten Deutschland auch heute noch im Einsatz, weil sie für etwas stehen, was eben nicht verloren gehen darf: Gaudi, Träume, Jugend - und natürlich auch das Interesse an Technik.

Und wenn man sich die Gefährte, die da Jahr für Jahr in Schrobenhausen einrollen, anschaut, dann kann man schon ins Staunen geraten. Ein paar, ganz wenige, sind fix und fertig - aber ganz viele sind wie aus dem Ei gepellt, quasi fabrikneu. Etliche der Schluchtenflitzer haben inzwischen regelrechte Werkstätten daheim - und sehr verständnisvolle Partnerinnen, die ihre Männer einfach mal schrauben lassen.

Wer selbst nicht schrauben kann, am Nostalgietrip aber dennoch teilhaben möchte, sollte sich das Mopedtreffen nicht entgehen lassen. Auch bei der zwölften Auflage werden nämlich wieder toprestaurierte Fahrzeuge verlost. Zu gewinnen gibt es heuer ein fahrbereites Kleinkraftrad KTM 80 PL mit frischem TÜV sowie ein Puch Mofa in Originalzustand von 1975 - sowas ist etwas wert.

Nur zwischen 14 und 16 Uhr ist nicht die beste Zeit für eine Stippvisite in der Högenau - da findet nämlich die traditionelle Ausfahrt der Teilnehmer auf drei verschiedenen Strecken über 20, 35 und 50 Kilometer. Start ist in der Högenau.