Münchsmünster (PK) Lautes Kinderlachen schallt durch die Räume.
Kleine Füße trappeln treppauf, treppab. Im großen Garten steht die Schaukel fast niemals still und auch in Turn- und Kasperlraum herrscht reger Betrieb. Mit schon bald 161 Kindern ist die Kindertagesstätte Sausewind in Münchsmünster derzeit ausgebucht wie nie.
Eine liebevolle, kompetente und individuelle Betreuung aller Kinder steht für die in Summe 24 pädagogischen Mitarbeiterinnen an erster Stelle. "Wir sind im Moment komplett ausgebucht und haben auch räumlich unsere Grenzen erreicht", sagt Einrichtungsleiterin Maria Sendtner. Die Kinder freilich sollen davon möglichst wenig, am besten sogar gar nichts mitbekommen. Sie sollen sich hier entfalten dürfen, sollen spielen und lernen, toben und turnen, soziale Kompetenzen und das nötige Rüstzeug für die Schule und das Leben mitbekommen.
Die Ansätze, die dafür in Münchsmünster verfolgt werden, sind vielfältig. Zum einen ist der Kindergarten Sausewind eine kirchlich getragene Einrichtung, die sich am christlichen Jahresrhythmus orientiert, die Ostern, Pfingsten und Weihnachten feiert, Martinszüge organisiert und einmal im Monat mit den Kindern den so genannten Kinderwaglgottesdienst besucht. Zum anderen ist sie offen für Kinder aller Konfessionen und Glaubensrichtungen. "Die Eltern müssen mit den Werten, die wir vermitteln wollen und der kirchlichen Trägerschaft klarkommen", sagt Sendtner, ansonsten aber gebe es keine Voraussetzungen, außerdem dass das Kind eben im Einzugsgebiet der Tagesstätte, also in Münchsmünster oder dem nahe gelegenen Neustädter Ortsteil Schwaig lebt.
Und das die Einrichtung gut ankommt, das zeigen die enorm gestiegenen Zahlen: Zwei Krippen- und sechs Kindergartengruppen gibt es derzeit im Sausewind. So viele wie nie zuvor. Und so viele wie überhaupt nur möglich. "Wir haben jetzt wirklich keinen Platz mehr", stellt Sendtner klar und verweist darauf, dass der Kindergarten seit Kurzem auch einige Integrativplätze anbietet. "Jetzt ist also auch das offiziell", sagt sie lächelnd und verweist darauf, dass im Sausewind seit jeher integrativ gearbeitet wird und Kinder mit besonderem Betreuungsbedarf nie anders behandelt und immer in die Gruppen eingebunden wurden. "Wir versuchen, jedes einzelne Kind als Person zu sehen und individuell zu stärken", sagt sie.
Damit das gelingt, ist freilich eine individuelle Betreuung notwendig, "die früher, als der Kindergarten noch kleiner und familiärer war, in mancher Hinsicht einfacher war. Das Problem ist einfach, dass wir inzwischen eine Größe haben, bei der wir nicht mehr so offen sein können wie früher und in der man viel stärker Gruppen gebunden arbeiten muss, weil es einfach organisatorisch nicht mehr anders geht. "
Den baldigen Bau einer weiten Tagesstätte in Münchsmünster - möglicher Standort: neben der Schule - begrüßt sie daher. "Ich wünsche mir aber ausdrücklich eine gute und enge Zusammenarbeit. Es soll da nicht zu einer Konkurrenzsituation wie in anderen Orten kommen. Das wäre schade für die Einrichtungen und vor allem für die Kinder. "
Susanne Lamprecht
