Dass
Die Sache mit der Kunst

12.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:52 Uhr

Dass ich mich mit Malerei ein wenig auskenne, meine lieben Schrobenhausener, das wird sich ja womöglich herumgesprochen haben, nach all den Jahren, gell? Wie ich so auf meiner Wolke wieder einmal an meiner Geburtsstadt vorbeischwebe, da fiel mir dann auch gleich wieder dieser Betonklotz mitten in der Stadt ins Auge, in dem Euer Bürgermeister residiert. Eine hervorragende Idee, dass Ihr da mit vorweihnachtlicher Malerei von der Bedeutungslosigkeit des Bauwerks ablenkts! Besonders gut hat mir der Knecht Ruprecht gefallen, den der kleine Philipp gemalt hat vor dem hätt sogar ich mich als Kind gfürchtet! Wirklich schee hat er ihn gemalt, gell

Aber habts es gesehen? Er hängt gar nicht mehr da! Der Advent hat jetzt in Schrobenhausen nur noch 23 Tage, aber das ist ja nix Neues nicht, dass in Eurer Stadt die Uhren manchmal etwas anders gehen! Aber so genau gehts ja eh nicht, gell? Jetzt werdets Ihr wissen wollen, warum er weg ist, der Krampus, gell? Hier oben auf meiner Wolke über Schrobenhausen entgeht mir ja nicht viel, und so haben meine müden, alten Ohren das Telefongespräch mitgehört, wo sich Leute im Rathaus beschwert haben, weil der Krampus ihrer Meinung nach wie ein Isis-Kämpfer oder einer vom Ku-Klux-Clan aussieht. Das habts jetzt von Eurem ganzen Multikultizeigl, gell? Dass Ihr nicht mehr wisst, was bayrisch ist, oder? Aber ich kenn das ja noch. Meine Kunst ist auch oft verkannt worden. Das Schicksal der großen Kunst. Ja pfüat di, Gott. Pfiats Eich!