Die rockige Hausband aus dem alten Postkeller

28.07.2006 | Stand 03.12.2020, 7:40 Uhr

Riedenburg (DK) "Musikantenfreundliche Gaststätte", steht auf dem Schild neben dem Eingang zum ehemaligen Postkeller in Riedenburg. Treffender kann die Bezeichnung gar nicht sein.

Zwar gibt es in dem Gebäude längst keine Wirtschaft mehr, dafür jede Menge Musik. Wo in den 60er Jahren noch die Tische und Stühle der Gaststube standen, finden sich jetzt Verstärker, Mikrofone und ein Schlagzeug. Das ein oder andere Bier ist allerdings auch heute noch im Postkeller zu bekommen. Die Riedenburger Band Noisluper hat die ehemalige Gaststätte zu ihrem Proberaum umfunktioniert.

"Hier kann man halt Lärm machen", sagt Ali Dorsch, der den Gasthof seinerzeit gekauft hat und bei Noisluper am Schlagzeug sitzt. Seit fast zehn Jahren probt die Gruppe jetzt regelmäßig hier. "Meistens jedes zweite Wochenende. Nur vor den Konzerten wird häufiger geprobt", sagt Sänger und Gelegenheitsschlagzeuger Stephan Tratner. So wie in den vergangenen Wochen.

Schließlich spielen Noisluper an diesem Sonntag auf dem Agratamagatha-Festival am Riedenburger Agatha-See. Für die vier Musiker ist das mehr als ein Pflichttermin: "Das muss man doch unterstützen, wenn in Riedenburg mal so was ist", sagt Nico Dorsch, der Bassist und Sohn des Schlagzeugers. Der stimmt zu und sagt: "Da passen wir gut rein, das sind lauter so schräge Bands."

Von Anfang an am See dabei

Noisluper sind dem Festival vor der eigenen Haustür schon länger verbunden. Ihr allererstes Konzert hat die Band 2003 – eben auf dem Agratamagatha-Festival – gegeben. Danach haben sie keine Auflage des Openairs mehr verpasst. "Seitdem sind wir da so eine Art Hausband", sagt Nico.

Neben den drei Riedenburgern ist auch ein Musiker aus Regensburg bei Noisluper dabei. Thomas Urbaczka spielt Gitarre und ist laut seinen Bandkollegen ein "echter Virtuose". Und tatsächlich, den Sound von Noisluper kann man getrost als klassischen Gitarrenrock bezeichnen. Ihre musikalischen Wurzeln sieht die Gruppe "im Blues-Rock der 60er und 70er und im Punk der 80er", wie Ali Dorsch erläutert .

Das wichtigste Element für die vier Musiker ist einfach der Spaß am Spielen, am Ausprobieren und Improvisieren. Kein Konzert ist wie das andere. Die Soli entstehen immer wieder aufs Neue. Ganz spontan. So ist die Band auch entstanden: Beim gemeinsamen Rocken und Jammen hat sich die Formation herauskristallisiert.

Noisluper ist eine typische Live-Band. Es gibt zwar mittlerweile auch drei CDs, aber das richtige Gefühl für die Musik entsteht auf der Bühne. "Live ist einfach das Größte", sagt Nico. Das finden auch die Fans der Formation, die für ein Konzert auch gerne mal nach Regensburg fahren.

An diesem Wochenende allerdings müssen die Noisluper-Anhänger nicht so weit reisen. Am Sonntagnachmittag ist es soweit und Noisluper werden auf dem Agratamagatha-Festival sicher auch in diesem Jahr ein Highlight beim Festival am See sein.