Rednitzhembach
Die Rednitz soll mehr Besucher anlocken

Verstärkte Werbung für Kanufahrten, um den Fluss attraktiver zu machen – Zugänge an den Wehren gewünscht

11.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:49 Uhr

Auf Kanutour begeben sich die Bürgermeister Jürgen Spahl (links) aus Rednitzhembach und Ralph Edelhäußer aus Roth - Foto: Nagl

Rednitzhembach (HK) Die Rednitz als Kanustrecke bekannter zu machen, dafür wirbt Daniel Nagl, der Kreisvorsitzende der Jungen Union im Landkreis Roth.

Das Kanuwandern soll die Region zwischen Roth und Nürnberg für Gäste und Bewohner noch attraktiver machen. Unterstützer dieser Idee fand Nagl in den Bürgermeistern Ralph Edelhäußer aus Roth und Jürgen Spahl aus Rednitzhembach. Zusammen haben sie unter dem Titel „Rednitz – Natur erleben. Kultur genießen“ zum Kanudialog nach Rednitzhembach eingeladen. Gefolgt waren der Einladung zwölf Vertreter, die sich „zum Praxistest“ selbst ins Kanu setzten.

Nach einer fünfzehnminütigen Kanufahrt legte die Gruppe beim Hembacher Bootsverleiher Doc Knotz an und diskutierte direkt am Wasser Chancen und Bedenken bei der Bewerbung der Rednitz als Kanustrecke. Nachdem Bürgermeister Jürgen Spahl herausstellte, dass die Kanufahrt auf der Rednitz eine knapp hundertjährige Tradition auf den allein im Gemeindegebiet Rednitzhembach sieben Kilometer Flusslänge hat und der Landtagsabgeordnete Volker Bauer die Notwendigkeit von Urlaubs- und Freizeitangeboten für „die Daheimgebliebenen der Metropolregion“ unterstrich, milderte Nagl die Bedenken der Landwirtschafts- und Fischereivertreter. Man wolle schließlich keine Kanuautobahn – im Gegenteil.

Der Trend gehe allgemein zum Tagestourismus. Dafür sei die Rednitz ideal. Und mit einigen freiwilligen Selbstverpflichtungen wie Mindestpegel, Befahrungszeiten, verbindlich ausgewiesenen Anfahrts- sowie Umtragungswegen und klaren Sperrzeiten, etwa beim Königsfischen oder Wiesenflutungen, „soll die Nutzung der Rednitz gelenkt werden, damit ein gutes Miteinander am Wasser möglich ist“. Dass es bei den Kanufahrern, wie bei den Fischern schwierige Menschen gebe, merkte Josef Kehrer vom Fischereiverein Schwabach an. Deshalb sei es wichtig, dass, wenn es einen Kanuverleih geben sollte, dieser von einer verantwortungsvollen Person betrieben wird, die auch darauf achte, ob die Leute überhaupt erfahren genug für die Befahrung der Rednitz sind. Alle begrüßten daher den Vorschlag von Georg Winkler, etwa als Ferienmaßnahme für Schüler, aber auch Erwachsene, einen „Kanuführerschein“ in Zusammenarbeit mit Referenten der Kanu-, Fischerei- und Umweltverbände aufzulegen, um den Kanuinteressierten den richtigen Umgang mit dem Boot, aber vor allem auch der Umwelt zu vermitteln. Ebenfalls großen Anklang fanden die von Ulrich Fitzthum angeregten „geführten Bootswanderungen“ bei denen Schüler- und Gästegruppen von der Wasserperspektive aus die Besonderheiten der Rednitz und ihrer Umgebung näher kennenlernen könnten.

Bürgermeister Jürgen Spahl zeigte sich zuversichtlich: „Die Idee verfügt als interkommunales, touristisches Projekt über ideale Voraussetzungen, die sechzigprozentige EU-Förderung Leader zu erhalten.“ Zusammen mit Bürgermeister Ralph Edelhäußer und Schwabachs Oberbürgermeister Matthias Thürauf will er daher einen Förderantrag abstimmen und den Bau der Ein- und Ausstiege bei den Wehren übernehmen.

Zum Abschluss versprachen Anke Freimann (Tourismus Stadt Roth) und Karolin Hofmann (Tourismusverband Fränkisches Seenland) sich in Absprache mit der Tourismusabteilung des Landratsamts Roth um ein passendes Werbekonzept für die Rednitz zu bemühen.