Rohrenfels
Die Probleme in den Griff kriegen

Kreisklasse: Salih Yilmaz zieht als Rohrenfelser Trainer erste Bilanz - Am Sonntag zu Gast in Holzheim

02.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:51 Uhr
Das Schicksal des SC Rohrenfels ruht zu großen Teilen in den Händen des neuen Trainers Salih Yilmaz. Gegen Holzheim wünscht sich der 43-Jährige einen Sieg. −Foto: M. Schalk

Rohrenfels (DK) Der Klassenerhalt wird für den SC Rohrenfels eine echte Herausforderung. Nach dem Rücktritt des Ex-Trainers Helder Fernandes konnte sich der SCR auch unter dem neuen Übungsleiter Salih Yilmaz noch nicht aus dem Tabellenkeller lösen. An diesem Sonntag geht es gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten, den SV Holzheim. Ein Sieg wäre für Rohrenfels enorm wichtig. Anpfiff in Holzheim ist um 14 Uhr.

Nach dem 14. Spieltag, der offiziell die zweite Saisonhälfte eröffnet, gab es in der Kreisklasse Neuburg diesmal nur kleine Veränderungen in der Tabelle. So blieb die diesmal spielfreie TSG Untermaxfeld weiterhin an der Spitze, gefolgt von der SpVgg Joshofen-Bergheim, die den Abstand auf den viertplatzierten SV Klingsmoos mit einem Sieg im direkten Duell nochmals vergrößern konnte. Zwischen diesen beiden Mannschaften befindet sich auf Position drei der FC Rennershofen. Ebenso unverändert bleibt der SC Ried auf Platz fünf mit 23 Punkten vor dem SV Echsheim-Reicherstein mit 22 Punkten. Das Mittelfeld wird angeführt vom BSV Berg im Gau mit 16 Zählern, dicht gefolgt von der Mannschaft des BSV Neuburg. Dahinter können noch drei weitere Mannschaften zweistellige Punktzahlen aufweisen, nämlich der SV Grasheim, der SV Straß (beide zwölf Punkte) und Aufsteiger FC Ehekirchen II, der mit einem klaren 5:1-Sieg an Holzheim vorbeizog und nun elf Punkte erspielt hat.

Die Holzheimer bleiben derweil bei neun Zählern, was allerdings für einen Nichtabstiegsplatz reicht, da weder die DJK Langenmosen II noch der SC Rohrenfels punkten konnten und diese beiden Mannschaften daher unverändert am Tabellenende stehen.

Was zu Saisonbeginn von vielen bereits vermutet worden war, spiegelt sich nun in der Realität im Tabellenbild: Der SC Rohrenfels ist stark abstiegsgefährdet. Bereits am Start wurden die Defizite der Mannschaft von den jeweiligen Gegnern offengelegt, was in einer 0:4-Niederlage gegen den FC Rennershofen und eine 0:6-Klatsche beim BSV Neuburg resultierte. Der blamable Saisonstart zog sofort die erste Konsequenz nach sich: Nach den ersten beiden Spielen gab Helder Fernandes seinen Trainerposten auf und beendete damit sein langjähriges Wirken beim SCR. Zunächst übernahm der ehemalige Co-Trainer Adijan Kadic die Leitung, doch auch er verabschiedete sich nach nur einer Partie. Angesichts der prekären Situation waren die Verantwortlichen folglich dazu gezwungen, möglichst schnell einen neuen Trainer für die strauchelnde Mannschaft zu finden.

Letztlich fiel die Wahl auf Salih Yilmaz, der seinerseits ebenfalls einen Verein suchte. "Ich hatte eine Annonce in ein Fußballportal gestellt, worauf die Verantwortlichen aus Rohrenfels aufmerksam wurden und mich einluden, einmal ein Training mit der Mannschaft zu leiten. Danach unterhielten wir uns über die aktuelle Situation, kamen dabei auf den gleichen Nenner und konnten uns somit auf eine Zusammenarbeit einigen", erklärt Yilmaz.

Angesichts der schwierigen Zeiten bei den Rohrenfelsern stellt sich jedoch die Frage, warum Yilmaz sich ausgerechnet für den SCR entschied, zumal er zuvor nur in der Region Augsburg als Trainer tätig war. Für Salih Yilmaz gibt es dafür mehrere Gründe: "Zu allererst sehe ich in der Mannschaft hohes Potential. Das fiel mir bereits beim Probetraining auf und ich möchte den Spielern helfen, ihr Potential auf den Platz zu bringen. Auch das Trainingsgelände und die Ausstattung sind super, es besteht also eine gute Basis. Was mich noch überzeugen konnte, waren die klaren Aussagen des Vorstandes, der mit offenen Karten gespielt hat und die aktuelle Situation in keinster Weise beschönigt hat. Das hat gezeigt, dass sich jeder der aktuellen Lage bewusst ist."

Mittlerweile konnten die Rohrenfelser unter Salih Yilmaz auch die ersten Punkte einfahren. Zu Buche stehen bislang zwei Unentschieden gegen Grasheim und Ehekirchen II sowie ein wichtiger Sieg gegen die DJK Langenmosen. Die vergangenen drei Partien gingen jedoch wieder allesamt verloren. Nach nun acht Spielen ist es für den neuen Trainer Zeit, eine erste kleine Bilanz zu ziehen: "Auch wenn wir es noch nicht geschafft haben da unten raus zu kommen, sehe ich uns auf einem guten Weg. Ergebnisse gegen die Teams aus der oberen Tabellenhälfte lassen wir erstmal außen vor. Was zählt, ist die Entwicklung. Und da machen wir gute Fortschritte, denn die Form und die Leistung steigt, das sieht man in den Spielen. Es gibt noch viele Stellschrauben, an denen gedreht werden muss." Besonders eine Sache fiel Yilmaz bei seinem Antritt auf: "Es wurde schnell klar, dass die Mannschaft deutlich an ihrer Fitness arbeiten muss und genau da habe ich im Training den Hebel angesetzt."

An diesem Sonntag steht für die Rohrenfelser eine (vor-)entscheidende Partie an, denn dort treffen sie auswärts auf den SV Holzheim, der direkt über den beiden Abstiegsrängen steht und mit neun bisher gesammelten Punkten vier Zähler mehr auf dem Konto hat als der SC Rohrenfels. Das bedeutet, dass der SCR bei einer Niederlage mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einem Abstiegsplatz überwintern muss und - was noch viel schlimmer wiegt - den Anschluss an das rettende Ufer allmählich verliert. "Das wird ein absolutes Schlüsselspiel. Nachdem wir schon gegen Klingsmoos verdammt gut mitgehalten haben und uns erst in der letzten Viertelstunde die Kräfte verlassen haben, möchten wir jetzt mal 90 Minuten Druck machen und die enorm wichtigen drei Punkte holen", sagt Yilmaz. Der Trainer stellt jedoch auch klar, dass seine Mannschaft nicht auf Biegen und Brechen versuchen wird, das Spiel zu gewinnen: "Wir werden nicht das Heil in der Offensive suchen, sondern wir müssen trotzdem ausgewogen spielen. Eine Niederlage wäre fatal, bei einem Unentschieden bleibt der Abstand jedoch gleich, da haben wir dann zum Rückrundenstart die Chance, den Rückstand aufzuholen."

Ludwig Degmayr