Eichstätt
Die Premiere steht bevor

Am Freitag starten die Residenz-Festspiele mit "Ein Münchner im Himmel und in der Hölle" - Proben für Musical Non(n)sens

24.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:30 Uhr
Günther Brenner (kleines Bild) spielt ab Freitag die Figur Alois Hingerl, die - vom Boandlkramer ins Jenseits geführt - Himmel und Hölle durcheinanderbingt, sodass Petrus ihn zurück ins Hofbräuhaus schickt. −Foto: Steimle, Residenz-Festspiele

Eichstätt (EK) Eine Schauspielerin sucht nach ihrer "Bühnenbrille", zerfledderte Drehbücher, leere Kaffeetassen - dass im Proberaum schon seit Ende Mai fleißig für die Residenz-Festspiele geprobt wird, sieht man sofort.

Die Darstellerinnen wühlen sich an einer verbeulten Lederjacke und einem pinken Kleid vorbei und ziehen sich ihren schwarzen Habit über, denn im Moment wird das Musical Non(n)sens geübt. Aufgeführt wird am Freitag, 28. Juni, aber zuerst ein Schwank: "Ein Münchner im Himmel und in der Hölle".

Bei letzterer Inszenierung wird nurmehr am Feinschliff gearbeitet, wie Intendant und Regisseur Marcel Krohn erzählt. "Die Proben laufen gut", man arbeite nun noch verstärkt "mit den Schauspielern, die in Klingenberg nicht dabei waren". Dort hat Krohn neun Jahre lang als Intendant der Clingenburg Festspiele gewirkt. Im Moment gibt es in Eichstätt "noch einiges an Technik und Organisation zu bewerkstelligen". Bisher habe man im Innenhof der Residenz aufgebaut, vorgestern habe man den "Münchner" dort zum ersten Mal auf der Bühne geprobt. "Da herrscht eine tolle Atmosphäre", betont Krohn, dem schon jetzt weitere Gestaltungsmöglichkeiten für künftige Festspiele eingefallen sind. Doch nun hat man zunächst einmal den kommenden Freitag im Blick, das Lampenfieber steigt. "Beim ersten Mal geht man auch nicht davon aus, dass alles ganz termingerecht geschieht, das ist dem Theater sehr eigen. "

Der Zuschauer wird davon nichts bemerken, denn in den kommenden Wochen schlüpfen 17 professionelle Schauspieler bis Mitte August in die Rollen der insgesamt fünf Stücke, darunter die Eichstätterin Gitti Rüsing und die aus dem Fernsehen bekannte Schauspielerin Veronika von Quast.

Beide sind auch in Non(n)sens zu sehen und schon jetzt zieht die Inszenierung - noch ganz ohne Bühnenbild und vollständige Kostüme - den Betrachter in seinen Bann. "Schauen wir einfach mal, wie weit wir kommen", sagt Schauspielerin Ramona Schmid und sie kommen ziemlich weit, selbst ohne Musik. Georgia Reh, die auch für die Choreografie verantwortlich ist, zählt den Takt ein, auf den sich die anderen gemeinsam bewegen, singen, tanzen.

Unterbrochen wird die Probe nur von wenigen Anweisungen, ab und zu gibt Regieassistentin Melody Bayer, die selbst etwa beim Pumuckl auf der Bühne stehen wird, eine kurze Starthilfe beim Text. Überlegungen zu den Requisiten werden angestellt: "Nehme ich den Stuhl mit oder lasse ich ihn stehen? ", "Wohin am Ende mit dem Bierkrug? " Auf diese Fragen werden noch Antworten gefunden, dass bei dieser Inszenierung "im Kloster der Teufel los" sein wird, das steht jetzt schon fest.

Karten gibt es im Vorverkauf beim EICHSTÄTTER KURIER, außerdem im Internet unter www. residenzfestspiele-eichstätt. de. Dort ist auch der Spielplan einsehbar.

Zu diesem gesellen sich weitere Sonderveranstaltungen. "Goethes Faust - ein Live-Hörspiel" findet am Mittwoch, 17. Juli, um 20 Uhr statt. Die Bluesbriederchen - Bayerns coolste Blues Brothers Tribute Show - wird am Donnerstag, 1. August, um 20 Uhr gezeigt. Gemeinsam gesungen wird am Samstag, 10. August, unter dem Titel "Sing mit Roland" um 15 Uhr. Am Mittwoch, 14. August, wird der Liedermacher Eric Damster unter der Überschrift "(Keine) Zeit für Gefühle" um 20 Uhr unterhalten.

Tina Steimle