Rohrbach
Die Ortsmitte im Blick

Bürgermeister Christian Keck (SPD) erklärt auf der Bürgersammlung die Projekte für Rohrbach

08.11.2021 | Stand 23.09.2023, 21:42 Uhr
Wolfgang Kollmeyer
Für Christian Keck war es die erste Bürgerversammlung seit Amtsübernahme. −Foto: Kollmeyer

Rohrbach - Gleich drei grundsätzliche Neuerungen haben die Rohrbacher bei der Bürgerversammlung am Samstag erlebt. Denn Rathauschef Christian Keck (SPD) wich von der Tradition seines Vaters und Vorgängers Peter Keck ab und bot einen Termin für den gesamten Ort an. Weitere Ortsteilversammlungen sind nicht geplant. Außerdem wich die Gemeinde auf die Turmberghalle aus, da der alte Wirt nicht mehr zur Verfügung steht. Zudem wurde die Versammlung online übertragen.

Die Versammlung war mit 30 Interessierten, davon sechs Gemeinderäte, recht schwach besucht - so viele Besucher gab es oft schon in den kleinen Ortsteilen. Zum Beispiel in Ossenzhausen oder in Fahlenbach waren früher deutlich mehr Besucher im Sportheim anwesend. Doch soll die geringer Besucherzahl nicht unbedingt als Ausdruck geringen Interesses gewertet werden: Denn die Bürgerversammlung wurde per Internet direkt übertragen, sodass sich 149 Besucher per Livestream in die Bürgerversammlung eingeklickt hatten.

Keck hatte seine Informationen in vier Blöcke unterteilt: Statistiken, aktuelle Projekte, kommunale Betriebe und Verbände sowie Finanzen. Bei den Projekten stachen besonders neue Baugebiete (Schelmengrund zweiter Bauabschnitt und Am Gießgraben) sowie Großbauvorhaben hervor. Für die verschiedenen Bauvorhaben muss die Gemeinde erhebliche Finanzmittel in die Hand nehmen, wobei Keck hervorhob, dass es alles Projekte seien, die noch vom vorherigen Gemeinderat auf den Weg gebracht wurden und alle noch nicht abgeschlossen seien. So wird im Bereich Hochbau die Kapelle am Friedhof wohl erst im nächsten Jahr fertig, ebenso dort der Hauptweg und die neu zu schaffenden Baumgräber. Der neue Kindergarten Löwenzahn wird wohl ebenfalls mit dem neuen Kindergartenjahr 2022/23 fertig sein, dagegen ist der Anbau bei der Feuerwache Fahlenbach bereits bezogen. Die Sanierung der alten Turnhalle soll angepackt werden, da inzwischen Fördergelder zur Verfügung stehen, ebenso das Kinderhaus (alter Kindergarten Löwenzahn).

Ein weiteres großes Projekt ist der Hochbehälter bei St. Kastl der Wasserversorgung Waaler Gruppe sowie die Bohrung neuer Tiefwasserbrunnen, nachdem die Probeentnahmen im Forst bei Fürholzen bislang nicht die erforderliche Qualität brachten. Die Gemeinde muss weiterhin Trinkwasser von der Ilmtalgruppe und den Stadtwerken Pfaffenhofen zukaufen.

Im Tiefbaubereich wurden außerdem die Hauptstraße in Fahlenbach saniert sowie in Rohrbach der Sport- und der Wiesenweg. Für den Radweg nach Ottersried wurde der Grunderwerb abgeschlossen, für die Strecke Ottersried-Gambach laufen die Verhandlungen noch. Abwasserkanäle wurden saniert, die Gemeinschaftsfeuerwehr Gambach-Rohr-Waal gegründet, Viele Abwasserstrecken wurden saniert.

Ein Plan für die Entwicklung der Ortsmitte ist angeschoben für den Bereich Rathaus, Schloss und Alter Wirt, die Vorarbeiten für ein Gemeinde-Entwicklungskonzept sind eingeleitet. Zum einen soll die Ortsmitte attraktiver gestaltet und für den Hauptort und die Ortsteile Ziele und Maßnahmen zur weiteren Entwicklung formuliert werden. Allerdings: "Niemand soll sich der Illusion hingeben, dass in den nächsten zwei Jahren etwas passiert", sagte Keck.

Offen ist laut Keck weiter der Standort für ein Seniorenzentrum, das Investoren aktuell mit 65 Betten und 20 bis 30 behindertengerechten Wohnungen errichten wollen.

Keck ging weiter auch auf die wertvolle Arbeit der Bürger-Arbeitskreise ein und bedankte sich für deren Mitarbeit, auch wenn durch Corona die Möglichkeiten eingeschränkt waren.

Der umfangreiche Bürgermeisterbericht ließ in der Turnhalle erst einmal keine Fragen aufkommen. Deshalb wurden erst schriftlich eingegangene Fragen beantwortet: zu den Baumgräbern auf dem Friedhof, die im Frühjahr fertig sein sollen, und zum Radweg nach Ossenzhausen, wo Gespräche mit Grundbesitzern geführt werden müssen.

Eine Frage kam zu den geplanten Ausbaubeiträgen für die Wasserversorgung auf. Hier, so Keck, wird der Gemeinderat in der nächsten Sitzung über einen gesunden Mittelweg zwischen Gebühren und Ausbaubeiträgen mit einer neuen Satzung entscheiden. Dazu meinte ein Besucher: Wer viel Wasser verbrauche, solle halt auch viel zahlen. Keck verwies in dem Zug aber auch auf die hohen Unterhaltskosten für das Netz sowie die hohen Kosten für den geplanten Tiefwasserbrunnen und den Wasserhochbehälter. "Wasser ist ehrlich günstig", sagte er dazu.

Jemand fragte nach dem Vergabemodell für die gemeindeeigenen Grundstücke im Bereich Schelmengrund II. Keck verwies auf europäisches Recht, nach dem die Vergaberichtlinien auszugestalten seien. Und die letzte Frage per Internet: Werden wir bis "Wetten, dass" fertig? Aber da war schon Schluss der Veranstaltung.

PK

Wolfgang Kollmeyer