Ingolstadt
Die Nummer eins in Bayern

Football: Bundesligist Ingolstadt Dukes gewinnt gegen Stuttgart mit 32:27 und beendet Saison als Fünfter

08.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:29 Uhr
Zum letzten Mal im Trikot der Dukes im Einsatz: Valentin Pfnür (Mitte) feierte zum Saisonabschluss noch einmal einen Heimsieg mit den Herzögen und beendet damit seine Karriere. −Foto: Lüger

Ingolstadt (DK) Was für ein Karriere-Ende von Valentin Pfnür: Im letzten Spiel seiner inzwischen fast elfjährigen Karriere gelang dem Center des Football-Bundesligisten Ingolstadt Dukes sein erster Touchdown mit dem er im Spiel gegen die Stuttgart Scorpions die Wende einleitete.

Nach einem zwischenzeitlichen 7:21-Rückstand war es der O-Liner der Herzöge, der Mitte des dritten Viertels mit seinem Touchdown den Anschluss zum 19:21 herstellte und damit den letzten Endes verdienten 32:27-Erfolg seines Teams ermöglichte.

Als "Dank" durfte der gebürtige Passauer nach Spielschluss dann auch gleich zum Dopingtest, nachdem sich kurz vor der Partie unerwartet die Vertreter der Nationalen Anti Doping Agentur (Nada) angemeldet hatten. Dennoch blieb die Zeit, ein kurzes Resümee zu ziehen. "Das war für mich natürlich ein tolles Ende meiner Karriere, schließlich ist mir heute der erste Touchdown gelungen. Aber es ist auch ein weinendes Auge dabei, weil ich gerade hier in Ingolstadt fünf tolle Jahre hatte. Aber ich muss vernünftig sein, auch wenn ich erst 24 bin. Wenn der Körper nicht mehr mitmacht, hat das keinen Sinn mehr", spielt er auf seine Knieverletzung an, die ihn schon in der vergangenen Saison zu einer monatelangen Pause gezwungen hatte. Doch er will den Dukes weiter erhalten bleiben. Ob als Trainer oder in einer anderen Funktion, werden die kommenden Wochen zeigen.

Sein Headcoach Eugen Haaf jedenfalls strahlte über das ganze Gesicht, vom Stress und der Anspannung der zurückliegenden Monate war nichts mehr zu sehen: "Wir sind wieder die Nummer eins in Bayern, das ist für mich extrem wichtig. " Durch den fünften Saisonsieg schoben sich die TV-Footballer tatsächlich noch auf Rang fünf vor, eine Platzierung, die nach der sieglosen Vorrunde vermutlich kaum jemand mehr für möglich gehalten hatte.

Allerdings musste der Headcoach auch in dieser Partie noch einmal durch ein Wechselbad der Gefühle gehen. In der ersten Halbzeit präsentierte sich das Team wieder einmal in erschreckend schwacher Form und lag schnell mit 0:14 und bis zur Pause nach einem Touchdown von Anthony Mella mit 7:21 zurück.

Dann aber bäumte sich die Mannschaft noch einmal mächtig auf und kam dank Norman Schumm und Pfnür auf 19:21 heran, ehe Quarterback Cory Benedetto die Dukes mit einem grandiosen Lauf über das halbe Spielfeld erstmals in Führung brachte.

Lukes Hitzker war dann aber noch einmal für die Gäste erfolgreich, so dass die Dukes mit einem 26:27-Rückstand ins letzte Viertel gingen. Knapp acht Minuten vor dem Ende gelang Niklas Schumm dann ein Touchdown zum 32:27, doch die Gäste gaben noch nicht auf. Sie setzten alles auf eine Karte, um die Punkte mit nach Hause zu nehmen. So spielte denn auch Quarterback Michael Eubank bis zum Schluss durch, was Haaf schon verwunderte: "Nachdem die Scorpions schon sicher in den Play-offs waren, hatte ich eigentlich erwartet, dass sie Eubank irgendwann herausnehmen. Ich hätte ihn jedenfalls nicht durchspielen lassen. "

Aber auch das half den Schwaben nichts, weil die Dukes jetzt sehr stark verteidigten und nichts mehr zuließen. Als vier Sekunden vor dem Ende Eubank alles riskierte und Luca Faschian in der Endzone bediente, war Alex Weissbeck zur Stelle und rettete den Dukes den Sieg. "Jetzt brauche ich nur noch eine Pause", stöhnte Haaf, "und das geht den anderen Trainern ebenso. Das war eine extrem harte Saison, und das nagt an einem. " Doch dass sein Team die bayerischen Rivalen aus Kempten, München und Kirchdorf trotz eines - wie er sagt - Regionalliga-Budgets hinter sich gelassen hat, entschädigt für vieles.

Elmer Ihm