Schernfeld
Die Natur als pädagogische Kraft

Schernfelder Waldwichtel feierten zehnjähriges Bestehen

08.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:53 Uhr
Im Trommelrhythmus zogen die Kinder ein (links). Bürgermeister Ludwig Mayinger und Kindergartenleiterin Marie-Therese Finsterer schnitten die Geburtstagstorte an. −Foto: Bauer

Schernfeld (zba) Mit einem großartigen Fest, ganz im Zeichen der Waldpädagogik, feierten die "Schernfelder Waldwichtel" das zehnjährige Jubiläum.

Im Trommelrhythmus, den sie mit Stöcken erzeugten, marschierten die Waldwichtel und das Kindergartenteam ein. Dabei sangen sie das Lied "Frosch in der Tanne". In einem selbstverfassten Lied drückten die Kinder und Erzieherinnen ihre Begeisterung über den erlebnisreichen Kindergartenalltag im Wald aus.

Dass die Idee der Waldpädagogik in Schernfeld Fuß fasste, verdanken die Waldwichtel Anke Hiller und Dieter Kriebel. Beide feierten das Jubiläum mit. Ihren Einsatz hob Schernfelds Bürgermeister Ludwig Mayinger hervor. Angefangen hatte es bereits 2006 auf Privatinitiative von Anke Hiller aus Eichstätt. Es wurde eine Waldspielgruppe im Walderlebniszentrum unter der Trägerschaft des Kreisjugendrings gegründet.

Im Sommer 2009 war die Gruppe so weit gewachsen, dass der Gedanke aufkam, sie als Waldkindergarten weiterzuführen. Die staatliche Anerkennung unter einer privaten Trägerschaft erfolgte im September. Im Jahr 2012 übernahm die Gemeinde Schernfeld die Trägerschaft. Große Unterstützung fand die Umsetzung, so der Bürgermeister, bei Dieter Kriebel, dem damaligen Leiter des WEZ.

Mayinger beschrieb die besondere Form dieser Kinderbetreuung in der freien Natur: "Hier erleben die Kinder die vier Jahreszeiten in einer großartigen Intensität mit starken witterungsbedingten Herausforderungen. " Dem Kindergartenteam dankte der Bürgermeister für die engagierte Umsetzung der Waldpädagogik: "Wir haben eine überaus kompetente, starke Mannschaft um Waldkindergartenleiterin Marie-Terese Finsterer, die in guter Zusammenarbeit mit den Eltern und der Gemeinde die Aufgaben bewältigt. " Als Anerkennung überreichte für das Team und die Kinder 1000 Euro in Form eines Schecks. Dann schnitt Mayinger zusammen mit Finsterer die Geburtstagstorte an. Diese hatte Sonja Gegg, die Mutter eines Waldwichtels, gebacken. Damit war das Büfett eröffnet, und auch die erlebnisorientierten Stationen konnten nun besucht werden. Dabei ging es um Blätterrätsel, Federbestimmung, Turmbau und Zielwerfen.

Viel Spaß hatten die Kinder auch beim Seifenblasen. Kreativität von den Besuchern erforderte das Bemalen von Stofftüten. "Rimba, Ramba, Zimba, Zamba - Bühne frei für Monique Sonnenschein": Das einmalige, lustige Zauber-Mitlach-Theater war ein Höhepunkt für die Kinder, aber auch für die Erwachsenen. Über die vielen Besucher und das Interesse an der Arbeit des Waldkindergartens freute sich das Kindergartenteam. Zur Mannschaft gehören neben Leiterin Marie-Therese Finsterer noch Jonathan Salbeck, Birgit Bosch und Ilona Gartl. Die Leiterin erklärte, dass die Nachfrage nach einem Platz groß sei. Die primäre pädagogische Kraft, so Finsterer, sei die Natur selbst.