Beilngries - Er könne sich nicht erinnern, eine solche Situation bei der Wasserwacht schon einmal erlebt zu haben. Udo Lange, Vorsitzender der Beilngrieser Ortsgruppe, berichtet von einem wahren Ansturm auf das Nachwuchstraining, "die Nachfrage ist enorm". Sogar so enorm, dass derzeit ein Aufnahmestopp gemacht werden muss, um die Gruppengrößen in einem überschaubaren und mit Blick auf die Qualität der Stunden sinnvollen Rahmen zu halten.
Das gilt sowohl für die Beilngries als auch für die Kipfenberger Ortsgruppe, die eine enge Partnerschaft verbindet. Lange und seine Mitstreiter freuen sich über das große Interesse und auch Vertrauen, das ihnen entgegengebracht wird. Und man spüre nun auch deutlich einen Nach-Corona-Lockdown-Effekt, wie der Vorsitzende erläutert. Die Familien würden händeringend nach Möglichkeiten suchen, um ihre Kinder wieder zu einem Schwimmtraining zu bringen, um beispielsweise die Kenntnisse eines vor Corona gemachten Kurses aufzufrischen. Für Lange steht fest: Eine abermalige Schließung der Hallenbäder dürfe es im Zuge der Corona-Pandemie nicht geben. Zu wichtig sei es, dass Kinder gut schwimmen und ausreichend üben können.
In vier Stufen unterteilt findet das Nachwuchstraining bei der Beilngrieser und Kipfenberger Wasserwacht statt. Eingeteilt werden die insgesamt etwa 80 Kinder und Jugendlichen entsprechend ihrer jeweiligen Schwimmerfahrung und -fähigkeiten. Komplette Anfängerkurse werden nicht angeboten, zumindest "über Wasser halten" müssen sich die Mädchen und Buben schon können. Das Programm geht dann vom einfachen Schwimmen mit spielerischen Elementen in den weniger erfahrenen Gruppen bis zu Techniken wie Kraulen und Wasserwacht-spezifischen Themen bei den "Großen".
Die Schwimmstunden finden im Beilngrieser Hallenbad statt - mittwochs und donnerstags, wie Lange berichtet. Man hat dafür eine eigene Bahn, um den übrigen Badebetrieb nicht zu stören. Eine ausreichend große Gruppe an Trainern und Betreuern ist stets anwesend, um einen guten Übungsbetrieb sicherzustellen.
Man bekomme derzeit viele Anfragen von Familien - vorerst könne man aber keine weiteren Kinder aufnehmen, wie Lange berichtet. Sollte sich daran wieder etwas ändern, wird dies entsprechend kommuniziert.
Neben dem Schwimmen gehören zum Nachwuchsprogramm der Wasserwacht auch noch die Gruppenstunden "an Land". Es sei schön, dass auch hieran Interesse besteht und die Heranwachsenden so eine tatsächliche Bindung zur Wasserwacht finden, wie der Vorsitzende der Beilngrieser Ortsgruppe sagt.
Genau diese Bindung in jungen Jahren dürfte dann auch ein entscheidender Faktor dafür sein, dass die jungen Schwimmer "dabei bleiben" und später einmal die Einsatzgruppe der Beilngrieser Wasserwacht verstärken. Dies sei ein Thema, das ihm besonders am Herzen liegt, wie Christian Gallus im Gespräch mit unserer Zeitung betont. Jüngst habe man wieder sechs junge Leute auf dem erfolgreichen Weg zum Wasserretter begleitet, vier aus Beilngries und zwei von der Partner-Wasserwacht in Kipfenberg.
Die Nachwuchsarbeit der Beilngrieser Wasserwacht kommt gut an, das darf zweifellos festgehalten werden. Und sie soll der Ortsgruppe für ihren wichtigen Dienst auch mittel- und langfristig stets ausreichend viele engagierte Kräfte bescheren, so das gemeinsame Ziel.
DK
Fabian Rieger
