Weichering
Die Modelkarriere macht Pause

Ehemalige GNTM-Kandidatin Michelle Luise konzentriert sich auf das Abitur – und auf ihren Freund

29.05.2013 | Stand 03.12.2020, 0:05 Uhr

Ein Gesicht, das die Kameras lieben: Ausdrucksstarkes Posen fällt Michelle Luise Lafleur leicht. Modeln, sagt sie, ist ihre Leidenschaft, doch jetzt hat das Abitur Vorrang - Foto: privat

Weichering (DK) Allenfalls leise Wehmut befällt Michelle Luise Lafleur, wenn die Sprache auf das Finale von „Germany’s next Topmodel“ (GNTM) an diesem Donnerstag (ProSieben, 20.15 Uhr) kommt. Die Schöne aus Lichtenau war in der Staffel 2012 Kandidatin bei Heidi Klum – doch jetzt hat das Abitur Priorität.

Weil sie wegen der Teilnahme an der Casting-Show im Unterricht zu viel Stoff verpasst hat, entschloss sich die jetzt 18-Jährige, die elfte Klasse an der Fachoberschule in Ingolstadt zu wiederholen. „Das hat alles hervorragend geklappt. In zwei Monaten mache ich mein Abitur“, erzählt die junge Frau mit den hüftlangen brünetten Haaren, den großen braunen Mandelaugen und der betörenden Penélope-Cruz-Aura.

„Modeln ist meine große Leidenschaft. Aber meine berufliche Karriere ist mir jetzt wichtiger“, sagt sie mit dem Brustton wahrer Überzeugung. Bodenhaftung habe sie genug. Mit Eltern und Großeltern lebt sie in einem Haus mit großem Garten in dem Weicheringer Ortsteil.

Gleichwohl überlegt sie sich, „vielleicht doch noch ganz spontan“ zum GNTM-Finale nach Mannheim zu fahren. Wenn’s nicht klappt, wird sie die spannende Entscheidung zwischen Sabrina, Lovelyn, Luise und Maike eben vor dem Fernseher verfolgen. „Ich habe die meisten Folgen gesehen, aber auch nicht alle“, erklärt Michelle Luise. Sie fand die aktuelle Staffel, die vor allem wegen der blutjungen Kandidatinnen und dem Model-Magerwahn ein wenig in die Negativschlagzeilen geriet, alles in allem „cool und genauso spannend wie immer“. Zumal es wieder ganz neue Herausforderungen an die Kandidatinnen gegeben habe.

Welche der schönen Aspirantinnen gewinnen wird? „Sabrina“, sprudelt es spontan aus Michelle Luise heraus. Die 21-Jährige resolute Krankenschwester mit der blonden Mähne sei ihre Favoritin, „weil sie ein gutes Alter und einen Beruf gelernt hat, selbstbewusst ist und mit beiden Beinen im Leben steht“. Diese Prognose macht Michelle Luise, „obwohl ich dunkelhaarige Frauen eigentlich attraktiver finde“.

Der Schule wegen habe sie ihre eigenen Model-Aktivitäten zurzeit weitgehend stillgelegt. Doch das ist nicht der einzige Grund für die temporäre Auszeit: In ihrer Freizeit sei sie viel mit ihrem Freund unterwegs, einem Rennfahrer, der sein Talent bei den ADAC-GT-Masters – einem Tourenwagen-Wettbewerb – unter Beweis stellt.

„Aber ich mache nach wie vor Fitness und bin schlank“, versichert die 18-Jährige lachend. Und zu 100 Prozent ruhe das Modeln ja dann auch wieder nicht: „Ich habe Shootings und stehe für kleine Jobs vor der Kamera“, erzählt sie. Sie sei noch immer bei ONEeins Management, der Künstleragentur für die GNTM-Kandidatinnen. Dass sie über ein Jahr nach ihrem Ausscheiden aus Heidi Klums Sendung – ausschlaggebend war damals ihr Walk in grüner Röhre und Netzoberteil, die bei der Jury gar nicht gut ankamen – noch immer Fanpost nach Lichtenau geschickt bekommt, freut Michelle Luise ganz besonders. „So zwei bis drei Briefe im Monat werden es wohl sein. Außerdem habe ich ganz liebe Weihnachtskarten bekommen.“ Großes Echo habe sie vor allem über die Internetplattform Facebook erhalten. Etwa 900 Einträge seien eingegangen.

Einen konkreten Berufswunsch hat die 18-Jährige noch nicht vor Augen, weiß aber genau, in welche Richtung sie gehen möchte: „Ich will etwas Kreatives machen. Da bin ich mir ganz sicher.“ Sie habe zunächst eine Ausbildung im Visier, „vielleicht werde ich danach noch Studieren“, beschreibt sie ihr Ziel. Das Modeln möchte sie keinesfalls für immer an den Nagel hängen: „Das will ich auf jeden Fall wieder machen.“

Doch für Michelle Luise zählt in erster Linie, dass sie beruflich auf soliden Beinen steht, eine patente Alternative hat zur faszinierenden Glitzerwelt mit den Designerroben, den Highheels, den langbeinigen Modebotschafterinnen mit dem Lächeln, das jede Kamera liebt, und dem schnelllebigen Laufsteg-Showbiz. Sie begründet ihre Lebenseinstellung ganz pragmatisch: „Man kann halt nicht mit Sicherheit sagen, dass man in dieser Branche ein langes Auskommen hat und damit reich werden kann.“