Schrobenhausen
"Die Mittlere Reife in der Tasche"

Franz-von-Lenbachschule in Schrobenhausen verabschiedete 75 Absolventen

26.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:59 Uhr

Elfmal eine Eins vor dem Komma: Stellvertretender Landrat Alois Rauscher hatte ein besonderes Lob für die Absolventen der Franz-von-Lenbach-Realschule dabei - Fotos: Staimer

Schrobenhausen (SZ) Eine Etappe auf dem Lebensweg ging für 75 Absolventen der Franz-von-Lenbachschule zu Ende. Während des Festabends erhielten die Absolventen nicht nur ihre Zeugnisse, wurden geehrt und feierlich entlassen, sondern Rektorin Christine Gradwohl erhob den Zeigefinger.

Die Mädchen allesamt in schicker Abendrobe, die Jungs mal leger, mal in Lederhosen oder Anzug. Das Motto „Das war’s – eine gemeinsame Wegstrecke“ zog sich wie ein roter Faden durch den Abend, angefangen vom Gottesdienst mit Ruhestandspfarrer Menzinger bis zu den Grußworten und Abschiedsreden. Bei den meisten sechs, bei manchen mehr prägende Jahre voller Erinnerungen gingen zu Ende.

Von vielen Seiten gab es Lob für den erfolgreich bestandenen Schulabschluss und gute Wünsche für die Zukunft. Stellvertretender Landrat Alois Rauscher überbrachte die Glückwünsche des Landkreises augenzwinkernd mit den Worten „ein Freudentag für den Sachaufwandsträger“. Die Realschule bezeichnete er als „Erfolgsmodell“ und attestierte eine gute Grundlage für den weiteren Berufs- oder Schulweg.

„Sie haben es geschafft. Sie haben die Mittlere Reife in der Tasche“, formulierte Inge Eberle, das was die jungen Leute in den vorderen Stuhlreihen so stolz zu machen schien. Hier ein „Der Weg ist das Ziel, der Weg geht weiter“ von der stellvertretenden Bürgermeisterin oder ein „Nach der Schule ist mitten im Leben“ vom Elternbeiratsvorsitzenden Stefan Wüst öffnete den Blick für die Zukunft.

Doch nicht nur die Noten zählten. Auch die besonders engagierten Schüler, die das Schulleben entscheidend mitprägten, wurden auf die Bühne gebeten: Bühnentechniker, Streitschlichter und Pausencoaches, Lern- und Betreuungstutoren oder Musiker aus Schulorchester und -band. Einen „Dank dafür, dass ihr immer da wart

, wenn die Schule euch gebraucht hat“, sagte Beratungsrektorin Barbara Scheer. Lediglich die Betreuungsgruppe des schuleigenen Fitnessraums wurde vergessen und wunderte sich, nicht erwähnt worden zu sein.

Nicht ganz geglückt ist der Vergleich des Schülerdaseins mit dem Bild der Evolution von Christine Gradwohl in ihrer Abschiedsrede vom Fünftklässler am Anfang der Entwicklungskette hin zum Homo sapiens nach der Zehnten. Wegen des exzessiven Genusses von Hochprozentigem nach den letzten Prüfungen in der Entwicklungsgeschichte der Menschheit zurückgeworfen „auf mehr als zwei Beinen und nicht mehr ganz aufrecht“ empfahl die Rektorin den Schülern, die sich angesprochen fühlten, „immer aufrechten Standes zu wissen, was man tut“. Die Aula war voll besetzt mit Schülern, Familienangehörigen und Lehrern. Bleibt die Frage, ob es der Ort und vor allem der Zeitpunkt ist, um als Schulleiterin noch mal die pädagogischen Geschütze aufzufahren. Ein Wehmutstropfen für all diejenigen, die sich redlich anstrengten, ihren Erfolg feierten und doch irgendwie mit abgewatscht wurden. So empfand es zumindest nicht ausschließlich mancher Schüler, sondern auch einige Eltern. „Liebe Exschüler, liebe Freunde, alles Gute für eure Zukunft. Das war’s!“, gab Konrektor Herbert Pohl mit dem Abschlussmotto den jungen Menschen am Ende doch noch wohlwollende Worte vonseiten der Schule mit auf die nächste Etappe des Lebenswegs. Herzliche Abschiedsszenen folgten. Selfies und Gruppenbilder mit den Exlehrern entstanden. Alle Klassen bedachten ihre Klassenleiter mit Abschiedsgeschenken: Blümchen oder Körbe mit kulinarischen Köstlichkeiten. Ein ganz besonderes Präsent hatte die Schulband für ihren Bandcoach Josh Stadlmaier in petto: Einen eigenen Song mit dem Titel „Enjoy your time“, der just-in-time fertig komponiert und als spezielles Dankeschön auch gleich live und als Bühnenpremiere vor versammelter Mannschaft zum Besten gegeben wurde. Beifallsstürme brandeten auf – mittendrin ein vor Freue überwältigter Stadlmaier.