Schrobenhausen
Die Mission Stüberl-Rettung geht weiter

Baugenehmigung eingetroffen: Die Zeit des Bibberns und des Bangens auf Maria Beinberg ist vorüber

17.05.2021 | Stand 23.09.2023, 18:39 Uhr
Seit November 2018 sind hier alle Schotten dicht. Jetzt ist die Baugenehmigung für die Sanierung des Stüberl-Trakts da. −Foto: M. Schalk

Maria Beinberg - Ein Ausflug auf den Beinberg - bis vor ein paar Jahren gehörte das für viele Menschen zum festen Lebensrhythmus. Ein Gebet in der Kirche, ein Besuch im Stüberl, ein Treffen mit netten Leuten. Seit November 2018 ist alles anders. Von heute auf morgen war das Stüberl geschlossen, weil im Zuge von Voruntersuchungen zur Sanierung Brandschutz- und Genehmigungsprobleme auftauchten. Viele hatten Angst, dass das Stüberl womöglich nie wieder aufmachen würde. Das aber hat sich nicht bestätigt. Und seit ein paar Tagen liegt die Baugenehmigung vor.

Was wird gebaut?

Das weiß Uli Städele, Vorsitzender des eigens gegründeten Fördervereins. Er ist derjenige, bei dem die Fäden zusammenlaufen. Und er hat schon eine sehr genaue Vision davon, wie es später einmal sein soll, wenn alles fertig ist. "Jeder wird einen Platz an der Sonne haben", sagte er, gut gelaunt wie immer. Das kommt daher, weil sich die Raumaufteilung im Stüberl ändern wird, alle Tische werden an den Fenstern stehen.

Innen wird so ziemlich alles neu: Neue Böden, neue Decke, neue Innen- und Außenverkleidung der Wände, neue Fenster. Die Toilettenanlage bleibt, wo sie ist, wird aber komplett erneuert und barrierefrei.

Was erwartet die Pilger?

Auch der Catering-Bereich für die Pilger, die eines Tages wieder in Scharen herbeiströmen sollen, wird sich verändern. Eine Küche soll es nach wie vor nicht geben. "Keinen Schweinsbraten, aber dafür typisches Pilgeressen: Brotzeiten mit Würstl oder Käseplatte sowie Kaffee und Kuche", sagt Uli Städele. Die Kellerräume unten drunter bleiben erhalten, sie sollen weiter unter anderem vor Vorträge genutzt werden.

Wann geht es los?

Einen Termin für den Auftakt der Sanierungsarbeiten gibt es noch nicht. "Was wir jetzt brauchen, sind Arbeitskreise, um alles zu koordinieren", sagt Uli Städele. Am liebsten wäre ihm natürlich, wenn man sich gemeinsam in Präsenz an einen Tisch setzen könnte, um sich abzustimmen, und so ganz schlecht stehen die Chancen ja auch nicht, dass so etwas bald wieder möglich ist. "Hoffentlich lassen die Coronazahlen das bald zu", sagt Städele. Die Elektroplanung und damit auch das Thema Heizen stehe bereits. "Es ist schon so, dass im Hintergrund eine Menge parallel passiert.

Wie steht als nächstes an?

"Wir wollen unsere Mitglieder zeitnah informieren und auf den neuesten Stand bringen", berichtet Uli Städele. Der Verein bereite gerade den Antrag auf Gemeinnützigkeit vor, denn um Geld geht es bei diesem Projekt ja auch. Die Kostenschätzung für die Instandsetzung des Stüberls belaufen sich immerhin auf stolze 400000 Euro. "Die Finanzierung steht im Wesentlichen", freut sich Uli Städele, das Bistum Augsburg und die Gemeinde Gachenbach haben bereits angekündigt, sich an dem Projekt zu beteiligen.

Die Zeiten, in denen um die Zukunft des Beinbergs gebangt werden musste, scheinen damit ein für allemal der Vergangenheit anzugehören. Die Weichen für die Sanierung sind gestellt, und dann ist es nur noch eine Frage, was man draus macht, damit der Geist von so prägenden Gestalten für die Pilgerstätte wie der gute, alte Pater Waldemar weiterleben kann, an diesem besonderen Ort, den so viele Menschen in ihr Herz geschlossen haben.

SZ

Mathias Petry