Pfaffenhofen
Die Mietkosten sind das größte Problem

Der Verein Familien in Not hat im vergangenen Geschäftsjahr 86 000 Euro ausgezahlt

13.06.2014 | Stand 02.12.2020, 22:35 Uhr

Stadtpfarrer Frank Faulhaber wurde bei der Jahreshauptversammlung des Vereins Familien in Not für weitere zwei Jahre als Vorsitzender wiedergewählt. - Foto: Hailer

Pfaffenhofen (wha) 140 Mal hat der Verein Familien in Not 2013/2014 Menschen in Krisensituationen geholfen. Dafür zahlte der Verein Zuschüsse und zinslose Darlehen von rund 86 000 Euro an Hilfsbedürftige im Landkreis aus, teilte Vorsitzender Frank Faulhaber bei der Jahreshauptversammlung mit.

Der Mangel an Sozialwohnungen, die höheren Mieten und die stark gestiegenen Energiekosten hätten sich wie in den vergangenen Jahren auch deutlich niedergeschlagen, erklärte der stellvertretende Vorsitzende Willy Hailer. „Bei etwa einem Drittel aller Anträge ging es um Hilfen für Wohnzwecke.“ Im Einzelnen ging es um 26 Mietzuschüsse und Nachzahlungen für Strom und Heizung. In 15 Fällen half der Verein bei Möbeln und Haushaltsgeräten, 13 Mal wurden Zuschüsse und zinslose Darlehen für Umzüge, Maklerprovisionen und Kautionen gewährt.

Für die Erziehung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen gewährte der Verein Familien in Not im vergangenen Jahr finanzielle Hilfe in zwölf Fällen, zum Beispiel durch die Kostenübernahme für Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe, aber auch für Babyausstattung oder Kinderkleidung. Außerdem wurden an 28 Familien Weihnachtsbeihilfen zum Kauf von Geschenken für die Kinder ausbezahlt. Auch die 14 bewilligten Hilfen für Klassenfahrten sowie Sport- und Freizeitaktivitäten kamen in erster Linie Kindern und Jugendlichen zugute.

In elf Fällen gewährte der Verein Zuschüsse zu Fahrtkosten mit Bus oder Bahn, zur Anschaffung gebrauchter Autos, zu Reparaturkosten oder den Erwerb des Führerscheins, insbesondere, wenn dies für die Arbeit nötig war. Immer öfter wird der Verein auch gebeten, bei Gesundheitskosten wie Zahnarztbehandlungen oder Medikamenten zu helfen. Hier sprang der Verein in 17 Fällen ein.

Wichtigste Einnahmequelle für die Arbeit des Vereins Familien in Not ist nach wie vor die alljährliche Spendenaktion „Vorweihnacht der guten Herzen“ unserer Zeitung. „Mit 67 413 Euro hat die Aktion heuer mit dem viertbesten Ergebnis in der Geschichte des Vereins abgeschlossen“, sagte Pfarrer Frank Faulhaber. Er bedankte sich in der Versammlung bei allen privaten Spendern, Vereinen, Geschäftsleuten, Firmen- und Behördenbelegschaften sowie allen Helfern und Sponsoren, die sich für die PK-Vorweihnachtsaktion aber auch während des Jahres bei runden Geburtstagen oder anderen Anlässen für Familien in Not engagiert haben.

Schatzmeisterin Gudula Langmaier konnte in ihrem Kassenbericht auf eine solide finanzielle Lage des gemeinnützigen Hilfsfonds verweisen. Mit einem Guthaben von 108 000 Euro zu Beginn des neuen Geschäftsjahres sei der Verein gut gerüstet, um auch bei Fällen mit einem größeren Finanzierungsbedarf schnell helfen zu können.

Der Bericht der Rechnungsprüfer Hermann Heubeck und Walter Reisinger bescheinigte dem Vorstand und der Vereinssekretärin Jutta Schmidl eine ordnungsgemäße Kassenführung. Heubeck hob unter anderem hervor, dass sich die Personal- und sonstigen Verwaltungskosten mit 6,3 Prozent des Geschäftsvolumens auf einem niedrigen Niveau bewegen.

Nach der einstimmigen Entlastung des Vorstandes wurden der Vorsitzende Pfarrer Frank Faulhaber, seine beiden Stellvertreter, der evangelische Pfarrer Michael Baldeweg und der frühere PK-Redakteur Willy Hailer, sowie Rechtsanwalt Sieghard Pichl als Schriftführer von den Mitgliedern einstimmig für weitere zwei Jahre in ihren Ämtern bestätigt. Schatzmeisterin Langmaier hatte auf eine neuerliche Kandidatur verzichtet, da sie mittlerweile auch Vorsitzende der Pfaffenhofener Tafel und zeitlich voll ausgelastet sei. „Ich werde dem Verein aber weiterhin als Mitglied mit Rat und Tat zur Seite stehen“, so Langmaier. Zur neuen Schatzmeisterin wählten die Mitglieder die gelernte Bankkauffrau und frühere Vereinssekretärin Katharina Schwertler.

Am Rande der Hauptversammlung informierte Faulhaber die Mitglieder auch über seinen Gesundheitszustand. Die Nebenwirkungen eines Medikaments hatten bei ihm im vergangenen Sommer zu einem Nierenversagen geführt. Seitdem ist er Dialysepatient. „Ich vertrage die Behandlung sehr gut und meine Blutwerte sind wesentlich besser geworden. Seit Ostern habe ich wieder viel mehr Kraft.“ Er könne seine Aufgaben in der Pfarrei normal wahrnehmen. Auf Dauer hofft er wieder ohne Dialyse leben zu können. Im Klinikum Großhadern, wo ihm vor zehn Jahren mit einer Spender-Leber ein zweites Leben geschenkt wurde, steht er auf der Warteliste für eine Nieren-Transplantation.