Landkreis Roth
Die Metropolregion will mehr Triathlonregion werden

Podiumsdiskussion zur Zukunft des Sports in und um Nürnberg zum Abschluss der Freizeitmesse

03.03.2020 | Stand 23.09.2023, 11:00 Uhr
Über die Zukunft der Sportart Triathlon in der Metropolregion diskutieren neben Challenge-Geschäftsführerin Kathrin Walchshöfer-Helneder und Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer auch der Sport-Bürgermeister der Stadt Nürnberg, Klemens Gsell, der Präsident des Bayerischen Triathlon-Verbandes, und der Vizepräsident Leistungssport des Bayerischen Triathlon-Verbandes, Gerd Rucker. Moderiert wird die Runde von Niclas Bock vom Rother Triathlonverein Team twenty.six, während Jan Frodeno nur als Pappkamerad dabei war. −Foto: Waitz

Hilpoltstein/Nürnberg - Nicht nur der Landkreis Roth setzt auf den Triathlonsport, sondern die ganze Metropolregion Nürnberg will zu einer Triathlonregion werden. Das ist das Fazit einer Podiumsdiskussion am letzten Tag der Freizeitmesse in Nürnberg, wo es heuer erstmals eine eigene Triathlonmesse gegeben hat.

 

Nicht nur zur Hochphase der Wettkämpfe im Juni und Juli, wenn zunächst der Rothsee-Triathlon über die Kurzdistanz und dann der Challenge-Triathlon über die Langdistanz über 7000 Sportler in den Landkreis Roth locken, will sich die Metropolregion künftig dem Thema Triathlon widmen. Sondern es sollen möglichst das ganze Jahr über Gäste kommen.

Über das Thema "Die Zukunft der Sportart Triathlon in der Metropolregion Nürnberg" diskutierten nun neben Challenge-Geschäftsführerin Kathrin Walchshöfer-Helneder und Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer auch der Sport-Bürgermeister der Stadt Nürnberg, Klemens Gsell, der Präsident des Bayerischen Triathlon-Verbandes, Gerd Rucker und der Vizepräsident Leistungssport des Bayerischen Triathlon-Verbandes, Thomas Burger.

Der Ausgangspunkt war die Erfolgsgeschichte des Rother Langdistanztriathlons, der sich in den vergangenen dreieinhalb Jahrzehnten zu einem eigenen Wirtschaftsfaktor des Landkreises und der Region entwickelte. Ob man denn etwas neidisch auf Roth schiele, fragte Moderator Niclas Bock den Bürgermeister der Stadt Nürnberg, die heuer am 23. August erstmals ein Rennen der 1. Triathlon-Bundesliga erlebt. Gsells Antwort war aber ein klares Nein. Schließlich profitiere auch Nürnberg von der Großveranstaltung. "Wenn in Roth die Veranstaltung ist, sind wir glücklich, denn auch hier ist dann kein Hotelzimmer mehr frei." Und schon gar nicht wolle man als Stadt Nürnberg in eine Triathlon-Konkurrenz mit dem Landkreis Roth Event treten. "In der Metropolregion arbeiten wir gemeinsam", so Gsell, der sich schon auf den Wettkampf der 1. Triathlon-Bundesliga freut. Geschwommen wird dabei im im Wöhrder See, die Radstreck führt rund um die Altstadt und die Laufstrecke soll mitten im Herzen Nürnbergs sein. "Die Kulisse unserer historischen Altstadt wird dem Rennen ein besonderes Flair verleihen", ist sich Gsell sicher.

"Ideale Schul- und Trainingsbedingungen"

Aber auch darüber hinaus werde in Nürnberg viel in die Entwicklung des Triathlonsports investiert. Für den leistungsstarken Nachwuchs biete das Bertolt-Brecht-Gymnasium als Eliteschule des Sports ideale Schul- und Trainingsbedingungen. Seit 2019 ist Nürnberg zudem Bundesstützpunkt Triathlon. "Ein großer Erfolg", sagt der BTV-Vizepräsident , Thomas Burger. "In einer Zeit, in der der Deutsche Olympische Sportbund zahlreiche Standorte deutschlandweit geschlossen hat, konnten wir einen neuen etablieren."

Die Entwicklung des Nachwuchsleistungssports wurde im vergangenen Jahr stetig vorangetrieben: Neue Trainer wurden eingestellt, mehr Athleten wohnen im Internat der Eliteschule des Sports oder im eigens angemieteten "Haus der Triathleten". Die Metropolregion, so scheint es, entwickelt sich also zunehmend auch zur Talentschmiede. 35 Athleten trainieren derzeit am Stützpunkt. Welche Aufmerksamkeit dem Sport schon jetzt die Athletinnen und Athleten mit Wurzeln in der Region bescheren, konnte man nicht zuletzt am Sieg von Andreas Dreitz in Roth oder dem Hawaii-Triumph von Anne Haugs verfolgen.

Die Stahlkraft und die Sogwirkung, die speziell vom Rother Challenge-Rennen ausgeht, sieht BTV-Präsident Gerd Rucker als bedeutend für den Triathlonsport in ganz Bayern. Künftig müsse das Gesamtbild aber noch komplexer werden, findet Gsell: "Wir haben Triathlon als eine unserer Schwerpunktsportarten der Stadt definiert. Unsere Ziele sind, die Möglichkeiten für den Leistungs- und Breitensport zu verbessern, ansprechende Veranstaltungen zu ermöglichen und Spitzensport zu fördern."

Am Ende zeigten sich alle einig, dass die Metropolregion eine Triathlonregion sein soll. Eine Region, die nicht nur ein sportliches Image nach außen pflegt, sondern es auch ansässigen Firmen, Vereinen und Sportlern ermöglicht, dieses Image zu leben. "Das ist eine Gemeinschaftsaufgabe", so Gsell. "Und alle müssen gemeinsam an einem Strang ziehen." 

Christine Waitz