Ingolstadt
Die Messer sind gewetzt

An der Fernsehsendung "Mein Lokal, dein Lokal" nahmen auch drei Gastronomen aus der Region teil

20.08.2018 | Stand 23.09.2023, 4:27 Uhr
Unter den fünf Teilnehmern des Kochduells im Privatfernsehen waren auch die Ingolstädter Gastronomen Martin Burghart (ganz links, Goaßstoi) und Andreas Waldinger (zweiter von rechts, Andy Green) sowie Paulo Gabriel de Assuncao Folha (Loft's). −Foto: Foto: Good Times Fernsehproduktions-GmbH

Ingolstadt (DK) Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten - hier aber schon: In der zwölften Staffel der Kabel-eins-Doku-Soap "Mein Lokal, dein Lokal" traten fünf Gastronomen aus der Region gegeneinander an, darunter die Loft's Bar Bistro Steakhaus und Andy Green aus Ingolstadt sowie der Goaßstoi aus Großmehring.

Kameras, Mikrofone und Regisseure neben Messern, Gewürzen und Köchen. Und der normale Betrieb muss trotzdem weiterlaufen. Dennoch stand es außer Frage: "Da haben wir gar nicht lange gezögert, es war klar: Das machen wir", erklärt Martin Burghart vom Goaßstoi, der von der Produktionsfirma Good Times angefragt wurde. Doch mit der Zusage allein war es nicht getan: Erst musste ein kurzes Bewerbungsvideo gedreht werden: Die Wirtschaft vorstellen, die Theke und den Gastraum zeigen und schließlich auch die Küche - immerhin wird sie zum Schauplatz des Geschehens. Nach zwei Wochen kam dann die Bestätigung: Der Goaßstoi wird Teil der Sendung.

Bei "Mein Lokal, dein Lokal" auf Kabel eins treten pro Woche treten fünf Köche aus einer Stadt beziehungsweise einer Region gegeneinander an. Jeden Abend erhält der Gastgeber von seinen Mitstreitern jeweils zwischen null und zehn Punkte. Am Ende der fünf Tage gibt es zwar eine vorläufige Platzierung, aber das letzte Wort hat Profi-Koch Mike Süsser - seine Wertung entscheidet über den Sieg. Der Gewinner erhält ein Preisgeld in Höhe von 3000 Euro und den goldenen Siegerteller. Die Restaurants bleiben während des Drehs weiterhin geöffnet, die Konkurrenz bestellt Gerichte à la carte.

Die Konkurrenz in der "Sendewoche Donau-Spezial" neben dem Goaßstoi: Landgasthof Zeidlmaier in Rohrbach, Zum roten Eichhörnchen in Kelheim und die Ingolstädter Lokale Loft's Bar Bistro Steakhaus und Andy Green - eine bunte kulinarische Mischung, ganz im Sinne der Produktionsfirma: "Bei der Auswahl der Restaurants ist es uns wichtig, die Vielfalt einer Region/Stadt abzubilden und verschiedene Restaurants mit unterschiedlichen Konzepten zu präsentieren", so Good Times auf Anfrage des DONAUKURIER.

Mit dem Dreh begaben sich die Gastronomen auf ungewohntes Terrain: Am Samstag erfuhren sie erst, wer ihre Mitstreiter sind und wo am Montag überhaupt gedreht wird. Um 10 Uhr vormittags begann der Dreh, teilweise endete er erst um 3 Uhr nachts. "Es war ein komisches Gefühl, die anderen zu bewerten. Man musste immer das Gesamtkonzept betrachten", so Burghart. Doch im Vordergrund stand immer noch das Essen - beim Goaßstoi wurden Karotten-Ingwer-Suppe, Bierkutscherpfanne und Apfelküchlein aufgetischt.

Das Kontrastprogramm zur bayerischen Küche bot Andy Green: Mit seinem Konzept des cleaneating (eng.: sauber essen), bei dem frisch gekocht wird und ausschließlich unverarbeitete Lebensmittel verwendet werden, hat Besitzer Andreas Waldinger teilgenommen. Bei ihm auf der Speisekarte stand Kohlrabi-Carpaccio, Schmortopf mit Hühnchen und Tiramisu-Mandelpesto. Der "cleane" Trend kommt aus Amerika, ist besonders im Fitnessbereich angesiedelt. In Ingolstadt sei er aber noch nicht richtig angekommen, so Waldinger. Deshalb sieht er auch keine großen Chancen auf den Sieg, für ihn ist die Teilnahme vor allem eins: Werbung für sein alternatives Konzept.

Auch für den Goaßstoi bedeutet der Dreh von "Mein Lokal, dein Lokal" Werbung über die Region hinaus. Ganz klar: Hier profitieren beide Seiten. "Im Fernsehen ist alles sehr gestellt, Situationen werden künstlich aufgeheizt. Dramaturgisch wurde schon darauf geachtet, welche Gastronomen in einem Kochteam sind", merkt Waldinger an. An jedem Abend unterstützt ein Gastronom einen Konkurrenten in der Küche - unterschiedliche Meinungen sind da vorprogrammiert.

Dass in so einer Show nicht immer alles glatt läuft, erzählt Martin Burghart: Auch den Profis passiert mal das ein oder andere Malheur und so landete beispielsweise beim Servieren einmal eine Tomate auf seinem Kopf. Ob es die Szene letztendlich in die Sendung geschafft hat und wer die 3000 Euro Siegerprämie erhält, werden die Zuschauer im Oktober erfahren.

Anna Hausmann