Neuburg
Die meisten bleiben zu Hause

Viele Gruppen bleiben nach der Absage des Donauschwimmens Neuburg ganz fern

25.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:54 Uhr
Die Wasserwacht Bad Aibling plant statt des Donauschwimmens in Neuburg spontan ein Bad im heimischen Weiher mit einem Grillfest. 2017 waren sie noch mit einer großen Delegation dabei. −Foto: Rein, Winfried,Rein, Winfried, Neuburg

Neuburg (DK) Kommen sie oder kommen sie nicht? Nach der Absage des Donauschwimmens war nicht klar, welche Delegationen trotzdem den Weg nach Neuburg auf sich nehmen und am Alternativprogramm teilnehmen.

Viele große Gruppen bleiben am Wochenende aber offenbar zu Hause.

Die Wasserwacht Bad Aibling zum Beispiel - dabei ist sie seit 40 Jahren beim Donauschwimmen dabei. "Die Absage ist sehr schade", sagt deren Vorsitzender Christian Wieseke, "aber wir halten das alle für die richtige Entscheidung." Mit 42 Leuten wäre er angereist. Nun machen die Bad Aiblinger das Beste daraus: Kurzfristig haben sie laut Wieseke ein "chill and grill" organisiert. Zunächst werden sich einige Mutige ohne Neoprenanzug in einen kalten Weiher stürzen, dann wird gegrillt.

Auch bei der Delegation des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 überwiegt das Verständnis für die Entscheidung: "Wir wären gerne dabei gewesen", sagt Major und Pressestabsoffizier Thomas Berger, "aber wenn man sich die Situation an der Staustufe mit dem vielen Treibgut ansieht, hat man vollstes Verständnis." Etwa 50 Männer des Geschwaders wären am Samstag in die Donau gesprungen, einige davon gehen auf den Ball am Abend, weiß Berger. Viele Vorbereitungen hätte die Gruppe nicht getroffen, da sie "jedes Jahr das gleiche Schwimmgerät" haben - einen nachgebauten Eurofighter. Den stellen die Männer am Samstag auch nicht aus, denn "das kennen die Leute schon". Aber Berger ist sicher: "Nächstes Jahr sind wir wieder dabei."

Auch die Fischergassler Neuburg präsentieren bei der Ausstellung ihr Schwimmgerät nicht, erzählt der zweite Kerzenmeister Helmut Kumpfe. Sie wären am Samstag mit 15 bis 20 Mann dabei gewesen. Er hat vollstes Verständnis für die Entscheidung der Wasserwacht: "Man stelle sich nur vor, bei dem Hochwasser passiert was. Wer diese Entscheidung anzweifelt, hat keine Ahnung." Einige Vorbereitungen hätten auch die Fischergassler schon getroffen, doch das halte sich im Rahmen. Ein paar von ihnen werden auch beim Ball am Samstagabend anzutreffen sein, so Kumpfe.

Ein bisschen "Glück im Unglück" hatten die Schafkopffreunde Neuburg laut ihrem Vorsitzenden Johann Schlamp: Zwar hatten auch sie seit Anfang Januar an einer Figur gebastelt, doch die sollte eher klein werden. "Wir wollten unsere Kräfte für das kommende Jahr aufsparen", erklärt der Vorsitzende Johann Schlamp, "wenn das Schwimmen das 50. Mal stattfindet. Denn in diesem Jahr war uns fast klar, dass es für das Treppchen nicht reicht." Deshalb sind die Schafkopffreunde, die mit 30 Mann dabei gewesen wären, auch bei der Ausstellung am Samstag nicht vertreten. 2019 soll es aber das "größte Floß in der Vereinsgeschichte" geben. Schlamp hat vor allem Mitgefühl mit den Organisatoren, die die schwere Entscheidung treffen mussten. Die Schafkopffreunde sind auf dem Ball am Samstagabend übrigens alle gemeinsam mit dabei.

Ähnlich geht es den Tauchfreunden Neuburg: Auch sie haben noch nicht allzu viele Vorbereitungen getroffen, erklärt Erich Posch, Vorsitzender des Vereins. Das Floß der Wasserwacht Wemding hingegen, das etwa 17 bis 19 Menschen im Wasser hätte begleiten sollen, war schon fast fertig. Das bekommen die Neuburger Gäste dann 2019 zu sehen, teilte der technische Leiter der Wasserwacht Wemding, Manfred Eireiner, auf Anfrage mit.

Christiane Schubeck, Vorsitzende der Wasserwacht Geisenfeld, hatte schon länger den Verdacht, dass das Donauschwimmen vielleicht ins Wasser fällt: "Ich dachte mir schon im Dezember, dass es mit dem hohen Pegelstand eng werden könnte." Dass sie an diesem Wochenende nicht wie geplant mit elf anderen nach Neuburg fährt, ist für den Verein das erste Mal seit 40 Jahren. Aber Schubeck stellt klar: "Die Sicherheit der Schwimmer geht vor." Vielleicht stürzt sich die Jugend statt in die Donau am Wochenende in die Ilm, "damit wir die Neoprenanzüge nicht umsonst ausgeliehen haben".

Zwei Delegationen, die wie geplant nach Neuburg kommen, sind hingegen die Gruppen aus den Partnerstädten Sète und Jeseník, wie Marieluise Kühnl von der Stadt Neuburg gestern mitteilte.