Allersberg (cyb) Speckiges, dunkles Schwarz für die Pilaster, tiefschwarze Fensterfaschen, großflächig goldene Medaillons und smalteblaue Fenster - das ist es, was Landeskonservator Bernd Vollmar am Hauptgebäude des Gilardihauses nicht sehen möchte.
Und das ist auch der Grund, warum er den aktuellen Vorschlag von Restaurator Holger Wilcke ablehnt. "Wir können uns an der bestehenden Gestaltung des Süd- und Westtrakts sehr gut orientieren, dürfen aber am Hauptgebäude durchaus differenzierter arbeiten", sagt der stellvertretende Chef des bayerischen Landesamts für Denkmalpflege. Grundsätzlich sieht er in der schwarzen Fassung der Pilaster und Fenstereinfassungen kein Problem. "Ich kenne es so an einem Gebäude Gilardis nicht, aber es ist durchaus vorstellbar", sagt er.
Ihm schwebt jedoch für die Pilaster ein helles Anthrazit vor, dass man früher gern mit "einem Schuss Blau oder Rot" akzentuiert hat. Das ließe sich mit mineralischer Farbe gut abbilden, da die Pilaster keine Ölfarbe als Untergrund hätten.
"Bei den Fensterfaschen wird es schwierig", sagt Vollmar. Hier müsste man die Ölbasis verdünnen, vorsichtig mechanisch abtragen oder abbeizen "wobei wir bei letzterem wieder Schadstoffe in den Putz bringen". Erneut Ölfarbe zu verwenden, kann er sich nur vorstellen, wenn es mattiert wird.
Die Hintergrundflächen wünscht sich Vollmar in einem "überschlagenen Weiß". Das jetzt vorherrschende Titanweiß ist ihm zu grell. Und auch bei den Fensterrahmen kann er mit dem derzeit kräftigen Blau nichts anfangen. Man hat früher mit Bleiweiß gearbeitet und ganz wenig des teuren Smalte hinzugegeben. "Es ist nicht mehr als ein Hauch von Blau."
Zuletzt würde er auch von den großflächig goldenen Medaillons Abstand nehmen. "Man hat Schlagmetall nur zur Akzentuierung verwendet. Hier müssen wir sehen, wie wir die Figur, eine Frauenbüste, noch schöner herausarbeiten."
Nur alles zusammen gibt für Vollmar ein stimmiges Bild. Doch auch er will sich noch nicht endgültig festlegen. "Ich möchte hier noch die Befunduntersuchungen am Tympanon, (das dreieckige Giebeldach) abwarten."
