Scheyern
Die macht, was ihr gefällt

Nachwuchs der Scheyrer Bühne bringt mit Pippi Langstrumpf eine schwungvolle Aufführung auf die Bretter

07.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:26 Uhr
Unzertrennlich sind Pippi (von links), Annika und Thommy - so unterschiedlich sie auch sind: Das Stück der Scheyrer Jugendbühne lohnt den Besuch. Drei Aufführungstermine stehen noch aus. −Foto: Foto: Gruber

Scheyern (eg) Wer kennt sie nicht, die Kapitänstochter Pippilotta Vitualia Rollgardina Pfefferminzia Efraimstochter Langstrumpf, besser bekannt als Pippi.

Es ist nicht leicht, das berühmte Stück nach der Romanvorlage von Astrid Lindgren, eine der bekanntesten Kinderbuchautorinnen der Welt, als Theater auf die Bühne zu bringen - und das mit ausschließlich jugendlichen Darstellern noch dazu. Die Jugendgruppe der Scheyrer Bühne hat es gewagt. Und der Versuch ist vollumfänglich gelungen.

Das liegt einerseits an der Auswahl der Szenen. Wirkungsvoll ist natürlich der Sieg Pippis über den angeblich stärksten Mann der Welt, dessen Hantel sie mit einer Hand hochhebt und den sie kurzerhand zu Boden wirft. Auch den Polizisten geht es nicht besser, als sie Pippi abholen und ins Kinderheim bringen sollen. Pippis Schulbesuch bringt die Lehrerin zur Verzweiflung. Eine Einladung zum Kaffee bei der Mutter ihrer Freunde Annika und Thommy wird zur Katastrophe, weil Pippi von gutem Benehmen noch nichts gehört hat. Schließlich kommt aber doch Pippis geliebter Vater, Kapitän Langstrumpf, der sie mitnehmen will - aber der Wildfang entscheidet sich, bei den Freunden zu bleiben. Doch was wäre die Auswahl guter Szenen ohne die passenden Schauspieler. Eine Idealbesetzung ist Alexandra Seltmann als Pippi. Sie ist ein Temperamentsbündel, das über die Bühne fegt und dabei ihren langen Text sicher beherrscht.

Ihre Freunde Annika (dargestellt von Eva-Maria Konrad) und Thommy (Johannes Schauer) sind als wohlerzogene Kinder die Gegenstücke zu Pippi und werden dennoch zu ihren besten Kameraden, die bitterlich weinen, als Pippi mit ihrem Vater wegfahren will. Die an Pippis Benehmen verzweifelnde Lehrerin wird ideal dargestellt von Sarah Finkenzeller, Frau Prysellius, die hochnäsige Dame von der Jugendfürsorge, von Maria Häuslmeier - und auch die übrigen Rollen, also Schulkinder, Polizisten, Diebe und Matrosen, der starke Adolf und Kapitän Langstrumpf sind gut besetzt.

Weitere Aufführungen sind am 10., 12. und 13. Mai, jeweils ab 15 Uhr, im Theatersaal an der Hochstraße 19 (neben der Grundschule). Einlass wird jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn gewährt.
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