München
Die Luft wird immer dünner

Für Ingolstadt Dukes geht es nach Niederlage in München nur noch um den Klassenerhalt

09.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:41 Uhr
Frustriert und verärgert: Dukes-Headcoach Eugen Haaf. −Foto: Foto: R. Lüger

München (DK) Nichts Neues von den Dukes: Der Ingolstädter Football-American-Bundesligist konnte auch in München nicht überzeugen und kassierte bei den Cowboys mit einem 23:28 seine sechste Saisonniederlage.

Wie schon in den vorangegangenen Spielen, so waren die "Herzöge" auch diesmasl wieder nur eine Halbzeit lang ein ebenbürtiger Gegner.
"Die Play-offs sind für uns heute endgültig gestorben", zeigte sich Headcoach Eugen Haaf am Sonntag frustriert und blickte vor dem nächsten Match in vier Wochen gegen die Kirchdorf Wildcats sorgenvoll auf die Tabelle: "Diese Begegnung müssen wir gewinnen - denn wir können uns keinesfalls darauf verlassen, dass Stuttgart und München auch noch alle ihre Spiele verlieren. "
Doch langsam fragt man sich, gegen wen diese Ingolstädter Mannschaft eigentlich noch gewinnen kann. Auch in München ließ sie alles vermissen, was sie noch in der vergangenen Saison ausgezeichnet hatte. Höhepunkt in negativer Hinsicht war dabei ein Punt von der eigenen 10-Yard-Linie über gerade mal 15 Yards, was die Cowboys prompt eiskalt zu einem Touchdown nutzten.
 
Nach einer zwischenzeitlichen 10:0- und 17:7-Führung sah es noch ganz gut aus - was aber auch daran lag, dass die Münchner wahrlich nicht die Über-Gegner darstellten und sich ebenfalls zahllose Fehler leisteten. Dann nahmen sich die Dukes ihre fast schon obligatorische Auszeit in der zweiten Halbzeit - und die Cowboys konnten vor fast 2000 Zuschauern das Spiel noch drehen. Wide Receiver Lorenz Regler ärgerte das verständlicherweise maßlos: "Wir haben wieder mal das dritte Viertel komplett verschlafen, das ist sehr, ärgerlich. " Nur warum passierte das? Achselzucken bei ihm. "Ich habe noch nie in einem so talentierten Team gespielt, das so wenig aufs Feld gebracht hat", wunderte er sich. Dennoch befürchtet er keinen harten Abstiegskampf: "Ich weiß, dass wir Kirchdorf zu Hause schlagen können. Und Stuttgart kommt auch noch zu uns. Deshalb bin ich sicher, dass wir mit der Relegation nichts mehr zu tun haben werden. "
 
Auf jeden Fall bleibt es ein Ärgernis, dass die Dukes häufig bis in die Red-Zone kommen, es dann aber nicht schaffen, den Ball noch die wenigen Meter bis in die Endzone zu bringen. Immer wieder lassen sie dadurch wichtige Punkte liegen. Das war auch am Sonntag so, als sie zu Beginn des dritten Quarters bei einer eigenen 17:7-Führung die fehlenden drei Yards nicht mehr zurücklegen konnten und wenig später einen Touchdown der Cowboys zum 17:14 hinnehmen mussten - vermutlich die Schlüsselszene des Matches.
Denn die Platzherren legten anschließend einen Zahn zu - und acht Sekunden nach Beginn des letzten Quarters gingen sie erstmals in Führung. Nachdem die Münchner dann sogar auf 28:17 davonzogen, griff auch Anthony Mella noch ins Spielgeschehen ein, der wegen einer Magen-Darm-Erkrankung eigentlich geschont werden sollte. Prompt gelang ihm noch ein Touchdown zum 28:23, doch drehen konnten die Dukes die Partie nicht mehr. Zwar standen sie fünf Sekunden vor dem Ende an der 20-Yard-Linie, doch der dringend benötigte Touchdown gelang nicht mehr, weil der Pass von Quarterback Nelson Hughes in die Endzone - wie schon einige Male zuvor - zu ungenau war.

Elmer Ihm