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"Die Leute verlassen sich auf mich"

19.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr |

Sie waren die Frau der ersten Stunde, engagieren sich mittlerweile seit 26 Jahren für die Ukrainehilfe. Wie schaffen Sie das so lange

Brigitte Weber: Ich mache es aus Überzeugung. Und irgendwie komme ich da auch gar nicht mehr raus. Inzwischen kenne ich in der Ukraine so viele Menschen. Die Leute verlassen sich auf mich und auf die Hilfe aus Wolnzach. 26 Jahre lassen sich nicht einfach auslöschen, manche Leute kennt man von Kindesbeinen an und verfolgt deren Leben und Schicksal.

 

Hat sich seit dem ersten Hilfstransport 1991 bis jetzt in der Art der Hilfeleistung und an dem, was die Menschen brauchen, etwas verändert?

Weber: Nein! Nach wie vor werden in der Ukraine die gleichen Dinge benötigt, vor allem Schuhe, Bekleidung, aber auch so ganz simple Sachen wie Waschpulver. Und die Hilfsbedürftigen, die Kranken und die Menschen in Krisensituationen, die sich an mich wenden, werden immer mehr. Das ist oft schwierig, weil auch wir natürlich nicht alles leisten können. Es geht einfach nicht alles.

 

Was motiviert Sie, trotzdem immer wieder weiterzumachen?

Weber: Der nächste Anruf, der aus der Ukraine kommt.

 

Wie oft waren Sie selbst schon in Lemberg?

Weber: Ich war bei allen Fahrten dabei, also insgesamt schon 45-mal. Interessanterweise haben fast alle, die schon einmal bei einer Ukrainefahrt dabei waren, den Drang, irgendwann einmal wieder mitzufahren. Ich höre von denen dann oft: "Jetzt muss ich wieder einmal mit."

 

Die Fragen stellte Katrin Rebl.

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