Hilpoltstein
Die Letzten werden die Schnellsten sein

Zusätzliches Förderprogramm der bayerischen Staatsregierung zum Breitbandausbau kommt besonders den kleinen Ortsteilen zugute

06.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:49 Uhr

Hilpoltstein (jom) Eine überraschende Entwicklung beim Breitbandausbau hat Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl im nichtöffentlichen Teil der Stadtratssitzung am Mittwochabend bekanntgegeben.

Unter dem Motto "Höfebonus" gibt es seit dem 1. Juli verbesserte Förderkonditionen. Das Ziel der Staatsregierung ist es dabei, eine höhere Flächenabdeckung beim Breitbandausbau zu erreichen, insbesondere bei starker Zersiedelung.

Dieses Förderprogramm will die Hilpoltsteiner Stadtverwaltung nutzen, um in den nächsten Jahren auch die vielen kleinen Ortsteile mit schnellem Internet zu versorgen. Der Clou des "Höfebonus"-Programms: "Die kleinen Orte kriegen dann wahrscheinlich die beste Anbindung, die es überhaupt gibt", sagte Bürgermeister Markus Mahl gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Denn bis zu den einzelnen Grundstücksgrenzen - und nicht wie sonst nur zu einem Verteilerkasten - sollen die Glasfaserkabel in den kleinen Ortsteilen verlegt werden. Die Hausbesitzer müssen dann für einen Glasfaseranschluss nur noch die jeweiligen Kosten des Betreibers bezahlen, die beispielsweise bei der Deutschen Telekom derzeit rund 600 Euro betragen.

Der Haken des "Höfebonus"-Programms: Es dauert wohl noch bis 2019 oder 2020, bis das Glasfaserkabel auch in den letzten Hilpoltsteiner Ortsteil kommt. Aber besser etwas später als nie, wie Bürgermeister Markus Mahl findet. Zumal die Stadt Hilpoltstein mit dem neuen Förderprogramm einen doppelt so hohen Zuschuss als bisher in Aussicht hat. Insgesamt können 2,2 Millionen Euro für den Breitbandanschluss der kleinen Ortsteile ausgegeben werden. Bei einer solchen Summe ist Mahl zuversichtlich, dass dann auch Angebote von Internetdienstleistern eingehen. Diese hatten sich bisher nicht für die Anbindung kleiner Orte interessiert, weil es sich für die Unternehmen nicht rentierte. Jetzt aber hofft Bürgermeister Mahl darauf, dass noch heuer einige Angebote bei der Stadt eingehen. Für die Umsetzung haben die Dienstleister dann 24 Monate Zeit.

In welcher Reihenfolge die noch fehlenden Hilpoltsteiner Ortsteile einen Breitbandanschluss erhalten, hat die Stadt schon vor dem Bekanntwerden des neuen Förderprogramms festgelegt. Priorität 1 haben Auhof, Bischofsholz, Federhof, Heindlhof, Zereshof, Heuberg Seezentrum, Hofstetten, Holzi, Kauerlach, Lösmühle, Minettenheim, Patersholz, Riedersdorf, Unterrödel (A17&A19), Knabenmühle und Paulusmühle sowie die Lohbachstraße und die Hilpoltsteiner Schulen. Priorität 2 haben Fuchsmühle, Löffelhof, Schweizermühle und Stephansmühle. Priorität 3 haben Auholz, Lochmühle und Weiherhaus.