Wolnzach (WZ) Die Hopfenanbaufläche in Deutschland ist um 1024 Hektar angewachsen, die Anzahl der aktiven Hopfenpflanzer in der Hallertau dagegen nimmt stetig ab: Im Ort Wolnzach gibt es nur mehr elf aktive Hopfenpflanzer.
Die Computer sind eingeschaltet. Hopfentrocknung, Feuchtigkeitsbestimmung, Pressen in die Rechteckballen – ohne Hightech geht heute gar nichts. Wer mithalten will, muss mit der Zeit gehen, muss investieren und sich den immer höher werdenden Anforderungen stellen.
Er ist mit der Zeit gegangen. Der Wolnzacher Hopfenfachwart Sebastian Reith ist einer der immer weniger werdenden Wolnzacher Landwirte, der noch aktiven Hopfenbau betreibt. Seit Ende August rattert auch bei ihm die Pflückmaschine, mit der Sorte "Hallertauer Mittelfrüher" hat er angefangen, im Moment laufen gerade die prächtigen Reben der Sorte "Saphir" durch die Pflückfinger. Als Hopfenfachwart weiß er genau, wie viele Berufskollegen er in Wolnzach noch hat: Elf sind sie noch insgesamt, vor noch gar nicht so langer Zeit waren es noch doppelt so viele. Auch erinnern sich viele noch an die Zeiten, als allerorten große und kleine Pflückmaschinen in Betrieb waren, als es noch Hopfenbauern mit ein paar Tausend Stöcken gab – an die aber dann 14 Tage hingezupft wurde.
Die Zeiten haben sich geändert, die Anforderungen auch. Wer heute noch dabei ist, muss sich ständig neu informieren und orientieren. Die Aussichten auf gute Preise sind allerdings gar nicht so schlecht. Denn – so auch Landwirtschaftsminister Josef Miller bei der Hopfenrundfahrt: "Die Umstände sind bestens, eine sehr gute Ernte trifft auf einen leer gefegten Markt!"
