Beilngries
Die letzte Ruhestätte wird teurer

Knappes Abstimmungsergebnis: Die jährlichen Friedhofsgebühren in Beilngries verdoppeln sich

26.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:22 Uhr
Am Beilngrieser Friedhof steigen die Grabgebühren. −Foto: F. Rieger

Beilngries (rgf) Es mag Zufall sein, dass bei den Beilngrieser Lokalpolitikern genau jetzt - kurz vor Allerheiligen - mehrere Friedhofs-Themen auf den Tisch kommen.

Für Gesprächsstoff dürften die Umgestaltungspläne (wir berichteten) und die am Donnerstagabend für den Beilngrieser Gottesacker beschlossene Gebührenerhöhung beim Grabgang nächste Woche aber auf jeden Fall sorgen.

Vor mehr als zwei Jahren hatte die Stadtverwaltung schon einmal den Versuch gestartet, die Gebühren zu verdoppeln. Damals war man gescheitert - vor allem deshalb, weil bei der geschlossen dafür stimmenden CSU-Fraktion einige Stadträte fehlten und somit keine Mehrheit gegeben war. Jetzt wurde ein neuer Anlauf gestartet. Sowohl der Rechnungsprüfungsausschuss des Stadtrats als auch überörtliche Stellen hätten bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass man eine Erhöhung vornehmen müsse, erläuterte Bürgermeister Alexander Anetsberger. Seit 2001 habe sich diesbezüglich nichts getan.

Von der Verwaltung wurde eine Verdopplung aller Gebührenbereiche vorgeschlagen: beim Familiengrab von jährlich 28 Euro auf 56 Euro, Einzelgrab von 14 auf 28 Euro, Kindergrab von sieben auf 14 Euro, Urnenreihengrab von 14 auf 28 Euro, Urnenwand (damals noch nicht existent) 56 Euro, Sammelurne von 14 auf 28 Euro. Anetsberger bat aber eindringlich darum, nicht in Populismus zu verfallen und auf dem Anstieg um 100 Prozent herumzureiten. Man habe seit 17 Jahren gar nicht erhöht und man bewege sich im Vergleich zu Nachbargemeinden selbst mit den vorgeschlagenen neuen Gebühren immer noch im Mittelfeld. Berching verlange für ein Familiengrab beispielsweise 84 Euro, Denkendorf 60 Euro - Dietfurt hingegen nur 44 Euro. Man werde den Beilngrieser Friedhof auch mit den neuen Gebühren nicht kostendeckend betreiben können, sagte Anetsberger außerdem. Und da man auch noch Umgestaltungen in Angriff nimmt, mit denen man auf Bürgerwünsche reagiere, sehe er die vorgeschlagene Erhöhung als gerechtfertigt an. Jochen Maurer (CSU) stimmte ihm da zu. Rüdiger Steins (SPD) Vorschlag, auf runde Summen (25/50 Euro) zu erhöhen, wehrte der Rathauschef mit den bereits beschriebenen Argumenten ab. Anton Bauer (BL/FW) sagte, dass er seine Meinung seit Anfang 2016 nicht geändert habe. Bereits damals habe er gesagt, dass eine Erhöhung um 100 Prozent zu drastisch sei. Stattdessen habe er eine schrittweise Erhöhung vorgeschlagen. Die hatte im Gremium aber keine Mehrheit gefunden. Anetsberger reagierte scharf auf diesen Einwand. Wenn Bauer so an einer schrittweisen Erhöhung gelegen sei, dann müsse er schon fragen, weshalb dessen Fraktion in deren Bürgermeister-Zeit von 2008 bis 2014 nichts unternommen habe. "Wir müssen viele Dinge nachholen, die lange Zeit nicht vollzogen wurden", schimpfte Anetsberger.

Die vorgeschlagene Erhöhung wurde bei zehn zu acht Stimmen angenommen. Neben allen anwesenden CSU-Stadträten war auch Manfred Thoma (BL/FW) dafür.