"Die Lauflust ist gerade sehr groß"

Organisator Ralf Niedermeier plant den Firmenlauf mit Corona-Ampel in vier Varianten - Anmeldung ab sofort möglich

16.04.2021 | Stand 23.09.2023, 18:01 Uhr
Szenen vom Firmenlauf 2019: Damals liefen und feierten die Teilnehmer live. Es ist ungewiss, ob das auch heuer klappt. −Foto: Foto: Eberl/Archiv

Ingolstadt - Die Bilder wirken wie aus einer anderen, längst vergessenen Welt: Eine fröhliche Schar Läuferinnen in knallgelben Entenkostümen lacht in die Kamera, eine Horde Krokodile ist auch unterwegs, aufgekratzte Mannsbilder mit lockigen Blondhaarperücken tänzeln herum.

Dichtes Gedränge am Startpunkt. Und am Ziel ausgelassene Partystimmung im Klenzepark. Das war der Firmenlauf 2019 - eine Riesengaudi mit mehr als 5000 Menschen. Dann kam Corona.

Trotzdem heißt es: Keep on running. So wird auch heuer wieder ein Firmenlauf stattfinden - zumindest virtuell. So wie die Pressekonferenz am Mittwoch, wo Organisator Ralf Niedermeier, Geschäftsführer der n plus sport GmbH, über den jetzigen Stand der Dinge informierte. "Planen ist zurzeit nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig", bemerkte er trocken und schob hinterher: "In drei Monaten kann noch viel passieren. "

Nach wie vor ist ungewiss, in welchem Rahmen das Event über die Bühne gehen kann. Daher hat der Veranstalter eine Corona-Ampel entwickelt, die für alle Beteiligten Klarheit bieten soll. Das System beinhaltet vier Durchführungspläne.

Wenn die behördliche Verordnung am 8. Juli ein gemeinsames Laufen auf der gewohnten Strecke nicht zulässt, so kann beim virtuellen Lauf jeder für sich auf seiner Lieblingsstrecke und doch gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die fünf Kilometer absolvieren. "In Zeiten von Home Office und Abstand halten bietet diese Variante für Firmen eine Corona-konforme Möglichkeit zum Teambuilding und eignet sich darüber hinaus als Maßnahme im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements", so Ralf Niedermeier.

Die kostenlose App viRACE soll bei der virtuellen Variante des Firmenlaufs eine Art Gemeinschaftserlebnis vermitteln - sie liefert Sound und Moderation aufs Ohr und ermöglicht den Vergleich im Team. Der virtuelle Lauf ist mit und ohne Zeitnahme möglich.

Sportbürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll leistete bei der Pressekonferenz Motivationshilfe. "Ich habe große Lust mitzumachen. Mal schauen, ob die Gelenke mitspielen. Ich probiere es einmal mit Nordic Walking. " Sie wies auf die elf vom Sportamt ausgewiesenen Strecken hin: zum Beispiel einmal um den Baggersee oder zweimal um den Auwaldsee oder durchs Zucheringer Wäldchen. "Unsere Stadt ist wirklich so schön. Und sich mit Kollegen auszutauschen ist gerade in dieser virtuellen Zeit eine gute Sache. "

Waren vor zwei Jahren noch rund 5000 Teilnehmer live dabei, so schrumpfte das Feld 2020 beim ersten virtuellen Firmenlauf auf rund 700 Beteiligte. Ralf Niedermeier hofft, dass heuer mehr an den Start gehen, denn schließlich geht es auch um einen guten Zweck (siehe Kasten): Er rechnet in der virtuellen Varianten mit 2000 Leuten, bei einer Live-Veranstaltung mit deutlich mehr. "Die Lauflust ist ja gerade sehr groß, das sieht man, wenn man am Baggersee unterwegs ist. "

Unternehmen können ihre Beschäftigten über die Online-Anmeldung für den Firmenlauf Ingolstadt bis Montag, 21. Juni, unter www. firmenlauf-ingolstadt. de registrieren. Jeder erhält ein Starterpaket bestehend aus Startnummer, Medaille und Zielverpflegung von der Privatbrauerei Nordbräu. Die Teilnahmegebühr beträgt pro Person 17 Euro (zuzüglich Mehrwertsteuer).

SPORT FÜR MÄDCHEN: FIRMENLAUF UNTERSTÜTZT PLAN INTERNATIONAL

Auch in diesem Jahr wird das Thema Charity beim Firmenlauf Ingolstadt großgeschrieben. Pro Teilnehmer landet ein Euro im Spendentopf für regionale Projekte und bei Plan International Deutschland, dem offiziellen Charity-Partner der n plus sport GmbH.

Über die Arbeit der vor 80 Jahren gegründeten Kinderrechtsorganisation berichtete bei der Pressekonferenz Alexandra Tschacher aus Hamburg. Mit dem Erlös aus dem Firmenlauf werde das Projekt "Sport schafft sichere Schulen in Hanoi" unterstützt. "Der Fokus liegt dabei auf der Förderung der Gleichberechtigung von Mädchen", so Tschacher. "Leider bewegen wir uns da gerade wieder rückwärts: Kinder und insbesondere Mädchen erfahren in Vietnam Gewalt und werden daran gehindert, am Sport teilzunehmen. " Ziel sei daher ein gleichberechtigter Zugang zu Sportangeboten. Dazu wurden mit Spenden an 20 Projektschulen Hanoi Sportclubs gegründet, denn es gebe generell zu wenig Sportplätze. "Für Mädchen ist es ganz toll, sich bewegen zu können. Dass sie dabei sind, freut übrigens auch die Jungs. "

Für alle, die als "Virtual Runner" teilnehmen, spendet die n plus sport GmbH sogar fünf Euro. Beim Firmenlauf 2020 kamen 20000 Euro für den guten Zweck zusammen.

smr

DK

Suzanne Schattenhofer