Ingolstadt
Die Kunst des Krieges

Freunde des Armeemuseums freuen sich über weiteres Werk des Militärmalers Louis Braun

15.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:54 Uhr

Sammlung weiter bereichert: Museumsleiter Ansgar Reiß zeigt das vor Kurzem erworbene Gemälde Louis Brauns aus dem Jahr 1898. Der Künstler war auf militärische Motive spezialisiert - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Zu seiner alljährlichen Hauptversammlung kam der Verein der Freunde des Bayerischen Armeemuseums am Samstag im Fahnensaal des Neuen Schlosses zusammen. Den Festvortrag hielt der US-amerikanische Journalist F. William Engdahl, der sich zurzeit auf Vortragsreise befindet und nach Stationen in Moskau und Tiflis eigens nach Ingolstadt gekommen war.

Mit Blick auf das kommende Jahr, in dem sich der Beginn des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal jährt, referierte Engdahl über die geopolitischen Hintergründe des Krieges und den Kriegseintritt der USA aus seiner nicht militärisch geprägten Sicht. Der Autor beschäftigt sich seit über zwei Jahrzehnten mit dem Thema und weckte daher beim Fachpublikum ein großes Interesse an seinen Thesen, die unter anderem besagen, dass bereits damals wirtschaftliche Motive wie die Sicherung der Ölvorkommen im Nahen Osten als Kriegsgrund relevant waren.

Ebenfalls auf dem Programm stand die Neuwahl des Vorstands. Manfred Dumann, der erste Vorsitzende des Vereins, wurde einstimmig für weitere drei Jahre im Amt bestätigt. In seinem Bericht ging Dumann unter anderem auf den Kauf von drei neuen Objekten für das Armeemuseum sowie den aktuellen Stand der Sanierung und möglichen Nutzbarmachung des Zeughauses ein. Für eine erste Studie für dieses Anliegen habe der Freundeskreis im vergangenen Jahr 15 000 Euro zur Verfügung gestellt, sagte Dumann in seinem Bericht. „Das Zeughaus soll einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden.“ Zur finanziellen Situation des Vereins konnte er versichern, dass diese „in Ordnung“ sei.

Zum neuen zweiten Vorsitzenden wählten die Mitglieder Klaus Hammel, Oberst a. D., aus Rohrbach. Als Schatzmeister amtiert jetzt Peter Obermaier aus Breitenbrunn. Ein Wechsel wurde auch in der Geschäftsführung vollzogen: Für Walter Vogel, der wegen seines Alters nicht mehr zur Wahl angetreten war, rückt Heinrich Stadelmaier aus München in die Führungsmannschaft nach. Vogel wird den Freunden des Armeemuseums aber weiter als Beisitzer zur Verfügung stehen.

Ebenfalls wieder in den Vorstand gewählt wurden Ingolstadts Alt-Oberbürgermeister Peter Schnell, Bürgermeister Albert Wittmann und Sebastian Knott. Als neues Vorstandsmitglied begrüßt der Verein den CSU-Bundestagsabgeordneten Reinhard Brandl, der dem Verteidigungsausschuss angehört. Er hatte am Samstag aber keine Zeit, ins Schloss zu kommen.

Museumsleiter Ansgar Reiß erwähnte in seinem Bericht unter anderem den geplanten barrierefreien Ausbau des Neuen Schlosses (hier gebe es positive Signale aus dem Wissenschaftsministerium), die Sanierung der Werkstätten – ein dringender Punkt, für den es jedoch noch keinen Zeitplan gebe –, sowie die Sonderschauen, die für das Gedenkjahr 2014 geplant sind. Themen der Ausstellungen sind die Mobilisierung der bayerischen Armee, der Beginn des Krieges in den Alpen 1915 sowie künstlerische Grafiken aus den Weltkriegsjahren. Reiß ging zudem auf die Neuerwerbungen des Museums näher ein: Mit dem Kauf eines kleinformatigen Gemäldes aus dem Jahr 1898 kann das Haus seine umfangreiche Sammlung an Bildern Louis Brauns weiter vervollständigen.

In den Besitz des Armeemuseums gelangten außerdem eine Reservistenfahne des ehemaligen zehnten Infanterieregiments in Ingolstadt und ein Album mit handgemalten Motiven der französischen Armee aus der Zeit des Kaiserreichs.