Ehekirchen
Die Krux mit den geförderten Gemeinschaftshäusern

22.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:10 Uhr

Ehekirchen (szs) Der Gemeinderat behandelte weitere Themen:

n Die Haselbacher bekommen für die Inneneinrichtung ihres Gemeinschaftshauses einen Zuschuss von elf Prozent. Das ist in Ehekirchen der gängige Prozentsatz bei diesen Bauten. Doch die Haselbacher um Gemeinderat Josef Hermann (CSU) wollen mehr – und deuten auf Hollenbach, wo viel mehr Fördergelder geflossen sind. Diese resultierten allerdings daraus, dass es sich bei deren Gemeinschaftshaus teilweise um ein Leader-in-Eler-Projekt handelt und die Feuerwehr komplett dort einzog.

Die Haselbacher argumentieren allerdings: „Bis auf die Schießstände nutzt auch die Feuerwehr die neuen Räume.“ Die Hälfte der Kosten des Feuerwehranteils (ohne Schießstände) sollte also von der Gemeinde bezuschusst werden, so die Bitte. Konkret bedeutet das rund 70 000 Euro Gesamtkosten der Inneneinrichtung, ohne Schießstände noch etwa 50 000 Euro. Davon soll die Gemeinde die Hälfte, also 25 000 Euro zahlen, plus die elf Prozent für die Schützen – macht unter dem Strich 30 225 Euro.

„Genau dafür haben wir die elf Prozent festgelegt“, mahnte Alfred Bredlau (UB) und Josef Karmann (CSU) – ebenfalls aus Hollenbach – stimmte ihm zu. „Wir sollten alle gleich behandeln“, sagte Bürgermeister Günter Gamisch (FW). „Wie sollen wir den Schainbachern oder Ambachern sagen, dass wir den Haselbachern 30 Prozent zahlen und ihnen nur elf“, fragte Josef Meitinger (FW). Otto Plath (CSU) schlug vor, genau herauszurechnen, wie viel die Gemeinde in Hollenbach bezahlt hat – „und das geben wir dann auch den Haselbachern.“

Gamisch regte außerdem an, den Antrag von Sofia Käfer (CSU) weiter zu verfolgen und eine einheitliche Regelung für solche Projekte zu zementieren. Letztlich einigte man sich darauf, zunächst die elf Prozent zu genehmigen. Ob noch mehr kommunale Fördergelder gegeben werden, soll geklärt werden, nachdem man die Hollenbacher Finanzierung genau beleuchtet hat.

n 6000 Euro zusätzliche Kosten hat der Gemeinderat für den Neubau der Kinderkrippe Ehekirchen abgesegnet. „Zwischendecken sind aus pädagogischen Gründen nötig“, erklärte der Bürgermeister. Warum das so ist, wollte Plath wissen, doch das wusste auch Gamisch nicht so genau. Offenbar fühlten sich Kinder in niedrigeren Räumen wohler? Sofia Käfer (CSU) war gegen die Decken, weil sich in den Zwischenräumen sonst Kinder verstecken könnten – sie stimmte dagegen.

n Die Schulden der Ehekirchener sind gewachsen: Mit 324,63 Euro steht jeder Einwohner in der Kreide, das sind 14,80 Euro mehr als Ende 2012. Bürgermeister Günter Gamisch begründete das mit dem Kredit über 135 000 Euro, den die Gemeinde für Photovoltaikanlagen aufgenommen hat. Außerdem habe man im Vorjahr den Bauhof gekauft.

n Gegen die Stimme der BOS-Funk-Gegnerin Sofia Käfer (CSU) stimmte das Gremium dafür, bei der dritten regionalen Gemeinschaftsausschreibung für die Beschaffung von Digitalfunkgeräten für die Feuerwehren mitzumachen. Die läuft über den Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Region Ingolstadt und ist bereits zweimal gescheitert (wir berichteten). Die Gemeinde muss demnach rund 19 000 Euro zahlen für die Anschaffung von 44 Geräten für die Ehekirchener Wehren. Der Einbau wird weitere 6000 Euro kosten.

n Dem Projekt „Lebenswerte Heimat“ der Gemeinden Burgheim, Ehekirchen, Oberhausen, Rennertshofen und Rohrenfels wird die Gemeinde weiter angehören. „Für mich ist das Projekt bisher aber ein Schuss in den Ofen gewesen. Wir haben kräftig mit anfinanziert und wie ich das sehe, haben wir dadurch jetzt eine Wanderkarte und eine Teilnahme an der Burgheimer Messe bekommen. Das ist mir zu wenig“, kritisierte Otto Plath. Daher einigte sich der Rat auf die Fortführung – aber unter der Maßgabe, dass man mehr Aktivitäten und mehr Präsenz der Gemeinde wünscht.