Neuburg (lm) Einen Krankenhausaufenthalt wünscht man niemanden, ein Abstecher in die Neuburger Geriatrie indes sei dringlichst anempfohlen.
Einzutauchen in den so elementaren wie unbegrenzten künstlerischen Mikrokosmos der Anna Mayrhofer aus Wallerdorf bei Rain kommt einer Entdeckung gleich.
Vielleicht ist ein bisschen therapeutische oder ganz einfach wohltuende Wirkung dabei. Für Anna Mayrhofer jedenfalls ist Malerei Therapie. Das mag mit ihrer Biografie zu tun haben, kann vielleicht den Anfangsimpuls erklären, die Initialzündung und handwerkliche Erstkenntnisse.
Authentischer können Kunst wie überhaupt mentale Objektivation nicht sein. Und wieder fragt man sich: Wie kam eine im Leben stehende, um Zeit für arg viel Grübeln stets verlegene Bauersfrau und vierfache Mutter zu solch reifer wie reiner Formensprache? Welche Welten öffnen sich da?
Vielleicht - die Frau redet nicht so viel und gern über sich und es geht auch niemanden was an - hat sie wirklich erst krank werden müssen, um den vor allem von Arbeit bestimmten Trott zu unterbrechen, endlich auch mal auf sich zu achten und zu hören, freizulassen, was an kreativem Potenzial latent und wohl immer drängender schlummerte. Rausgekommen ist alles andere als belangloses wie wichtigtuerisches spirituelles Klimbim. Es begegnen Strukturgebilde, symbolisierte Landschaften, Blätter, Wellenbewegungen, Spiralen, materiell gewordene Schwingungen und in Bild gebannte Energie. Anna Mayrhofer, die übrigens ausschließlich mit Pflanzenfarben arbeitet, gelb etwa aus der ausgekochten Flavonoide von Blättern, rot aus den Wurzeln von Krapppflanze, Lab- und Johanniskraut, sagt: "Harmonische Formen wirken auf uns sehr positiv im Sinne von guter Energie spendend." Ihre Pasten mischt Anna Mayrhofer selbst, ihre Wollarbeiten liegen im aktuellen Trend.
