Ingolstadt
Die IFG-Philharmonie

Im Verwaltungsrat der Stadttochter wird über die Qualität des geplanten Kongresssaales diskutiert

28.11.2016 | Stand 02.12.2020, 18:59 Uhr

Große Besetzung: Für die Aufführung einer Mahler-Sinfonie - hier im Festsaal 2015 mit dem London Symphony Orchestra - bedarf es außerordentlicher Raumkapazitäten. Da dürfte es im neuen Kongresssaal sehr eng werden. - Foto: Audi

Ingolstadt (DK) Was die lange Planungs- und Bauzeit angeht, kann das Ingolstädter Kongresszentrum durchaus mit der Elbphilharmonie in Hamburg mithalten, bei den Kosten hoffentlich nicht. Aber wie steht es mit der Akustik des Kongresssaals? Gestern ein ungewohntes Thema im IFG-Verwaltungsrat.

Das Kongresszentrum ist ein Projekt der städtischen Tochtergesellschaft, weshalb ein Beschluss des Aufsichtsgremiums zu den aktuellen Architektenplanungen vonnöten war. Der kam auch relativ problemlos ohne weitere Grundsatzdiskussion zustande. Erwartungsgemäß stimmten Christoph Lauer (Grüne), Christian Lange (Bürgergemeinschaft) und Franz Hofmaier (ÖDP) dagegen.

Für Manfred Schuhmann (SPD), den Liebhaber klassischer Musik, war damit eine Frage jedoch noch nicht beantwortet, die er auch im Namen von Eva-Maria Atzerodt stellte. Die CSU-Stadträtin und Vorsitzende des Konzertvereins will ebenso wie Schuhmann wissen, ob der geplante Kongresssaal auch wirklich für große Konzerte tauglich sein wird. Schließlich soll dieser Raum nach 2020 während der Theatersanierung als "Festsaalersatz" dienen, wie es der Sozialdemokrat formulierte. "Dann muss ich ihn aber entsprechend ausstatten." Es würde nicht reichen, wenn auf der Bühne nur 15 Musiker Platz hätten, gab Schuhmann zu bedenken, denn das wäre selbst für das Georgische Kammerorchester zu knapp bemessen. "Akustische Maßnahmen" sollten bei dem Saal, der bis zu 1250 Zuschauer fassen wird, ebenfalls nicht vergessen werden.

IFG-Chef Norbert Forster versicherte, dass alles Notwendige getan werde. Ein Akustik-Gutachter sei eingeschaltet, auf der Bühne werde Platz für "50 bis 60 Personen" sein. Kommentar von OB Christian Lösel: "Wir würden Frau Atzerodt nie etwas anderes zumuten."

Eine ganz andere Größenordnung und Zweckbestimmung hat der Versammlungsraum in der neuen GVZ-Halle B an der Ettinger Straße, über die Forster gestern berichtete. Die Fassade sei so gut wie fertig und könne sich "sehen lassen", sagte der Vorstand der Tochtergesellschaft. Alle Vereinbarungen mit der Audi AG, die dieses Projekt beträfen, seien beschlossen worden, bevor das "Thema Diesel" bekannt wurde, betonte Forster.

Zum Schluss des öffentlichen Teils gab es eine gute Nachricht für die Tierfreunde: Der Pachtvertrag mit dem Betreiber des Tierfriedhofs an der Manchinger Straße wird über den 31. Dezember 2018 hinaus zunächst um ein Jahr verlängert, danach jeweils um ein weiteres Jahr, wenn keiner der Vertragspartner fristgerecht kündigt. Während Achim Werner (SPD) sich für die schnelle Reaktion der IFG auf die Proteste der Tierfreunde bedankte, kritisierte Kämmerer Albert Wittmann den Beschluss. Der Pachtzins liege "deutlich" unter dem angemessenen Niveau.