Pfaffenhofen
Die Hopfenmeile steht vor einem Neubeginn

10.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:12 Uhr

Tausende von Zuschauern strömten in den glorreichen Zeiten auf die Hopfenmeile und beobachteten gespannt die Rennen. Jetzt steht die Trabrennbahn vor einem Neubeginn – wenn auch in deutlich bescheidenerem Ausmaß. - Foto: Becker

Pfaffenhofen (PK) Die Zielgerade ist erreicht, jetzt geht es zwar nur noch um Details, aber da steckt noch jede Menge Arbeit drin.

Siebeneinhalb Monate nach dem vom Ingolstädter Amtsgericht mangels Masse abgelehnten Insolvenzantrages und gut drei Monate nach der in einer Mitgliederversammlung beschlossenen Selbstauflösung des Oberbayerischen Trabrennvereins scheint es endgültig festzustehen: Auf der Pfaffenhofener Hopfenmeile gibt es einen Neubeginn.

Acht Renntage sollen Dank des Engagements des früheren Konkurrenten Münchner Trabrenn- und Zuchtverein (MTZV) veranstaltet werden – vom 3. Mai bis zum Silvestertag, einer in jedem Monat. Und zudem soll auch versucht werden, den traditionsreichen und beliebten Kirchweih-Renntag mit in das Programm einzubauen.

Ein Neubeginn zwar im bescheidenen Rahmen, aber immerhin: Die Arena an der Hohenwarter Straße wird wieder mit Leben erfüllt, erlebt ihre 30. Saison. 35 oder sogar mehr als 40 Renntage wie zu den Glanzzeiten wären bei dem rapide zurückgegangenen Pferdebestand reine Illusion. In Straubing zum Beispiel mussten alle bisher in dieser Saison vorgesehen Rennen wegen Startpferdemangels ausfallen, auch im Westen und in Hamburg hagelte es serienweise Absagen.

"In groben Zügen steht alles, jetzt kommt noch die Detailarbeit. Im Endeffekt geht es um das Geld", sagt Max Stadler, nicht nur Chef des als Veranstalter auftretenden MTZV, sondern zugleich auch Präsident des Hauptverbandes für Traber-Zucht. "Die Sache muss vernünftig finanziert werden, sonst haben beide Seiten keinen Spaß daran. Alle Beteiligten versuchen ihr Bestes zu geben, arbeiten fleißig, auch wenn noch nichts endgültig ist."

Die beiden Seiten: Das sind auf der einen der MTZV, der bei den Rennen das finanzielle Risiko trägt, auf der anderen die Brauerei-Chefin und Rennbahn-Eigentümerin Inge Urban, die das gesamte Areal zur Verfügung stellt, und Rennbahn-Gastronom Bernhard Stocker, der für die örtliche Organisation und für die Bewirtung der Besucher verantwortlich ist.

Er war auch die eigentliche Triebfeder für einen neuen Anfang auf der Hopfenmeile, auf der es einst so viele nationale Großereignisse und internationale Titelkämpfe mit den besten Profi- und Amateurfahrern rund um den Globus gegeben hatte. "Wir sind wieder weiter gekommen, mächtige Schritte weiter", kommentierte Stocker die Gespräche am Dienstag, die ihren Abschluss im Rathaus bei Bürgermeister Thomas Herker fanden. "Wir ziehen mit der Stadt an einem Strang, mit Thomas Herker und Wirtschaftsreferent Markus Käser. Es ist alles sehr positiv, und es ist ein Riesending, dass die Münchner so mitmachen. Sonst hätten wir auch keine andere Möglichkeit. Das ist toll, macht viel Mut." Für Stocker steht fest: Ab dem 3. Mai soll wieder ein Stück vom alten Glanz auf die Hopfenmeile zurückkehren. "Wir haben ein neues Baby – wenn auch vielleicht nur für ein Jahr. Danach werden wir weiter sehen."