Rain
Die Hoffnung schwindet

Regionalligist TSV Rain kommt im Kellerduell gegen Amberg nicht über ein 1:1-Remis hinaus

01.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:52 Uhr

Eingewechselt: Rains Kapitän Sebastian Mitterhuber konnte wegen einer Erkältung nicht von Beginn an spielen. Er kam in der 72. Minute für Marko Cosic. ‹ŒArch - foto: Mattick

Rain (rum) Noch ist nichts verloren - aber für den TSV Rain wird die Luft in der Regionalliga Bayern immer dünner. Auch im so wichtigen Heimspiel gegen den tabellenvorletzten FC Amberg gelang den Schützlingen von Trainer Tobias Luderschmid nicht der erhoffte Befreiungsschlag. Im Gegenteil, durch das 1:1-Unentschieden gegen den unmittelbaren Konkurrenten minimierten sich die Hoffnungen auf den Klassenerhalt doch ganz erheblich.

Regionalliga Bayern

n TSV Rain - FC Amberg 1:1: Rain ist weiterhin Schlusslicht der Tabelle mit nunmehr 27 Punkten. Die Gäste aus Amberg nehmen mit 29 Punkten weiterhin den vorletzten Platz ein. Davor belegen der FC Augsburg II mit 30 Punkten und der SV Schalding/Heining mit 31 Punkten die beiden Relegationsplätze. So wie das ultimative Kellerduell gelaufen ist, muss der TSV Rain aufgrund der gezeigten Leistung mit dem einen Punkt sehr zufrieden sein. Dagegen kann man aus Sicht der Gäste eigentlich nur von zwei verschenkten Punkten sprechen.

Rains Trainer Luderschmid musste in diesem vorentscheidenden Spiel gegenüber dem Derby beim FC Augsburg II gleich auf vier Spieler verzichten. Innenverteidiger Fabian Triebel war wegen der fünften Gelben Karte genauso gesperrt wie Fatlum Talla nach seiner Roten Karte im Bezirksliga-Team. Dazu plagte Peter Herger wieder seine Leiste. Schließlich war bei Mannschaftskapitän Sebastian Mitterhuber aufgrund einer Erkältungskrankheit ein Einsatz von Beginn an nicht möglich. Diese vier Plätze nahmen die zuletzt gesperrten Sebastian Habermeyer und Johannes Müller sowie Benedikt Krug und Matthias Riedelsheimer ein.

Aufgrund der Bedeutung des Kellerduells konnte man zwar keinen fußballerischen Leckerbissen, dafür aber ein spannendes Spiel erwarten. Amberg kam besser in die Partie und hatte schon in der 4. Minute durch Thomas Schneider den ersten Torabschluss. Der Ball flog jedoch am Gehäuse vorbei. Beiden Teams war die Anspannung anzumerken. Doch die Gäste aus der Oberpfalz waren willensstärker und gefielen vor allem durch ihre mannschaftliche Geschlossenheit. Immer wieder wurden die Mitspieler angefeuert. Mit zunehmender Spielzeit riss der FCA das Spielgeschehen immer mehr an sich und gab den Ton an. Richtig gute Torraumszenen ergaben sich daraus aber (noch) nicht.

Der TSV Rain fand seine Linie weiterhin nicht und spielte in diesem Zeitfenster auch nicht gut. Besonders auffällig war die Lufthoheit der Amberger. Fast jeder "zweite Ball" ging an die kopfballstarken Gäste. Nach einem Fehler in der Rainer Defensive bereinigte Andreas Schuster in der 22. Minute eine gefährliche Aktion der Gäste im letzten Moment. Drei Minuten später lenkte Rains Keeper Dominik Jozinovic einen gefährlichen Schuss von Sven Seitz über die Latte. In der 30. Minute dann die erste gefährliche Rainer Aktion: Marko Cosic setzte sich links schön bis zur Grundlinie durch. Doch seine Flanke fand keinen Abnehmer. Die zu diesem Zeitpunkt verdiente Gästeführung fiel dann in der 35. Minute: Nach einem Freistoß verlängerte Frank Lincke den Ball per Kopf auf Kapitän Michael Plänitz, der ihn über die Linie schob und gleichzeitig eine lange Leidenszeit der Amberger beendete. In den vergangenen neun Spielen, man möchte es kaum glauben, war den Gästen nämlich kein Tor gelungen. Gleichzeit war das 0:1 der Pausenstand. Aufgrund der gezeigten Leistungen war die Pausenführung der Gäste hochverdient. Rains Trainer Luderschmid forderte von seiner Mannschaft in der Pausenansprache eine deutliche Leistungssteigerung und zeigte sich gleichzeitig über das Gebotene vor dem Seitenwechsel enttäuscht.

Beide Teams gingen in unveränderter Aufstellung in die zweite Halbzeit. Rain steigerte sich nun erkennbar gegenüber der sehr überschaubaren Leistung in Halbzeit eins. Daraus ergab sich gleich eine gute Ausgleichschance: Johannes Müller, der Herr der ruhenden Rainer Bälle, zirkelte einen Freistoß aus gut 18 Metern an den rechten Pfosten (52.). Im Gegenzug traf Tobias Wiesner nur das Außennetz. Ein glückliches Händchen bewies FCA-Trainer Timo Rost mit der Einwechslung Benjamin Werners. In der 71. Minute steuerte er allein auf das Rainer Tor zu, traf aber nur den Pfosten. Das hatte fatale Folgen für die Gäste, im Gegenzug patze die FCA-Abwehr nämlich: Jan Fischer ließ sich von Christian Doll den Ball abnehmen. Doll zeigte seine Klasse und zirkelte den Ball unhaltbar für Matthias Götz neben den rechten Pfosten ins Netz. Statt 0:2 stand es nun 1:1.

Jetzt keimte beim TSV Rain wieder Hoffnung auf. In der Folgezeit entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen für jedes Team. Johannes Müller scheiterte mit einem Freistoß in der 74. Minute knapp. Auf der Gegenseite konnte Benjamin Werner zwei weitere gute Amberger Chancen in der 75. und 91. Minute nicht nutzen. So blieb es beim 1:1-Unentschieden, dass im Prinzip weder Rain noch Amberg etwas nutzt.

TSV Rain: Jozinovic, Liebsch, Krug, Schuster, Nießner, Riedelsheimer (80. Schütt), Müller, Habermeyer, Cosic (72. Mitterhuber), Friedl (68. Witasek), Doll. - Tore: 0:1 Michael Plänitz (35.), 1:1 Christian Doll (72.). - Besondere Vorkommnisse: Spielunterbrechung von zwei Minuten in der 60. Spielminute wegen Pyrotechnik in den Zuschauerrängen (bengalische Fackel). - Schiedsrichter: Florian Riepl (SpVgg Altenerding). - Zuschauer: 260.