Mindelstetten (fj) Die Mitglieder einer Pfarrei in Sibirien haben sich eine Reliquie der heiligen Anna Schäffer gewünscht. Jetzt hat der Mindelstettener Pfarrer Johann Bauer die Kostbarkeit übergeben.
20 Jahre sind vergangen, seitdem der Verein „Kirchen für den Osten“ in Talmenka, rund 600 Kilometer südlich von Novosibirsk in Sibirien, eine seiner blauen Kirchen errichtet hat. Gefertigt wurde diese Kirche in Ampfing in Oberbayern, und dann in Fertigteilen an ihren Bestimmungsort transportiert. Von den Mitgliedern der dortigen Pfarrei wurden die Fundamente erstellt und die Kirche unter Mithilfe von „Kirchen für den Osten“ aufgebaut. Zwischenzeitlich floriert diese Pfarrei, die zur zwei Millionen Quadratkilometer großen Diözese Novosibirsk gehört. Die kleine Kirche ist zum Mittelpunkt für die Christen geworden. Der beste Beweis dafür ist, dass in diesen 20 Jahren bereits drei Priester aus dieser Pfarrei hervorgegangen sind.
Auf Wunsch der Gläubigen dort hat sich jetzt Josef Werth, der Bischof von Novosibirsk, an den Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer gewandt, und ihn um die Überlassung einer Reliquie „Ex Ossibus“ (von den Gebeinen entnommen) der heiligen Anna Schäffer für die Kirche gebeten. Bischof Werth (SJ) ist das elfte Kind einer wolgadeutschen Familie, deren Eltern nach Sibirien verbannt wurden. Er spricht gut deutsch. Er ist von Papst Johannes Paul II. zum Bischof und Apostolischen Administrator von Sibirien bestellt worden. In der Diözese Novosibirsk leben rund 26 Millionen Einwohner, davon sind 500 000 Katholiken. Sie sind in 218 Pfarreien organisiert, die von 28 Diözesan- und 28 Ordenspriestern betreut werden. Die blaue Kirche in Talmenka wird von Schwestern der Ordensgemeinschaft „Familie Mariens“ betreut.
Bischof Voderholzer hat Pfarrer Johann Bauer bereits eine Reliquie zur Übergabe überlassen. Bernhard Thoma, der Vize-Vorsitzende von „Kirchen für den Osten“, wird nach Talmenka reisen und der Pfarrei die Reliquie überbringen. Im Beisein einer Gruppe von Mitgliedern des Anna-Schäffer-Freundeskreises hat nun Pfarrer Bauer die in einem Reliquiar gefasste Kostbarkeit an den Boten übergeben.
