... die gute Nachricht vom Osterhasen

10.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:34 Uhr

Was den Neuseeländern recht ist, ist den Hilpoltsteinern nur billig.

Während sich Kanzlerin Angela Merkel vor allem mahnend an ihr Volk wendet, hat Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern eine frohe Botschaft für alle Kinder des Landes verkündet: Der Osterhase hat trotz Corona-Pandemie auch in diesem Jahr Dienst. Er sei ein "systemrelevanter Arbeiter", der eine "wesentliche Dienstleistung" abliefere. Das werden die Kleinen und deren Eltern gerne hören.
Allerdings, so schränkt Ardern ein, könnte es sein, dass der Osterhase am Sonntag so viel um die Ohren hätte, dass er es nicht in jedes Haus oder in jeden Garten schaffe. Außerdem müsse er sich jetzt auch vermehrt um die eigene Hasenfamilie kümmern. Verständlich.
Die Kinder in Hilpoltstein wird dieses bittere Schicksal wohl nicht treffen. Denn der Osterhase ist in diesen Tagen bereits in der Nähe der Burg gesichtet worden (siehe Foto). Probleme könnte der Osterhase allerdings mit der Beschaffung haben, da einige Hamster in vielen Supermärkten die Eierregale leergeräumt haben. Die Lage ist prekär.
Weiterhin offen ist auch die Frage, ob man zum Ostereiersuchen ins Freie darf. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann hat dazu noch keine Pressekonferenz abgehalten. Aber nachdem man jetzt wieder auf Parkbänken sitzen bleiben darf und sogar das Sonnenbaden neuerdings als "triftiger Grund" gilt, um die eigenen vier Wände zu verlassen, spricht eigentlich nichts dagegen, dass auch die Suche nach Ostereiern in die Kategorie "triftiger Grund" fällt. Und man muss auch keinen Mindestabstand einhalten, sofern man eine Familie ist. Zur Not kann man sich auf die neuseeländische Premierministerin berufen, sollte doch eine Streife vorbeifahren.

Foto: Bleisteiner/Text: rok