Rohrbach
"Die größte Angst der CSU"

19.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:02 Uhr

Rohrbach (pat) Roland Weigert ist Neuburger Landrat, kämpft im Schrobenhausener Land um das Direktmandat für den Landtag - und als gebürtiger Hohenwarter zusätzlich um Zweitstimmen in Pfaffenhofen.

Der 50-Jährige geht als prominenter Kandidat in dieses Rennen, das er zwar selbst als "Riesenherausforderung" bezeichnet, in das er aber mit guten Aussichten geht. "Wollt ihr wissen, was die größte Angst der CSU ist? ", fragt er in die Runde und schiebt die Antwort hinterher. "Dieses Direktmandat zu verlieren. " Ausgerechnet im bisherigen Seehofer-Stimmkreis. Dabei sei das doch nur ein ganz normaler demokratischer Vorgang, führt Weigert aus. Und zitiert danach genüsslich aus CSU-Kreisen: "Die bayerische Demokratie müsse ja nicht ausgerechnet im Schrobenhausener Land beginnen. "

Die Anekdote macht deutlich, wie Weigert von vielen Anhängern mittlerweile gesehen wird. Als starker Mann innerhalb der Freien Wähler. Als Ergänzung zu Hubert Aiwanger. Einer, der vorangehen, Mut machen, Hoffnung verbreiten will. Auch in Pfaffenhofen, wo seine Wurzeln liegen und wo er auf Zweitstimmenjagd geht.

Die Bundeswehr, der er zehn Jahre angehörte, liegt Weigert am Herzen. Seit 20 Jahren engagierte er sich in der Landkreisarbeit: erst als persönlicher Referent, später als Landrat. "Wählen heißt vertrauen", lautet sein Motto. Er will die Menschen überzeugen, dass sie ihm zutrauen dürfen, auch für die Pfaffenhofener etwas reißen zu können. Die CSU habe die Nähe zu den Bürgern verloren. Sie sei nicht mehr für die Menschen da, sondern ausschließlich vom Machterhalt getrieben - und von der Angst vor der Niederlage. "Die Probleme der Menschen interessieren in dieser Partei keinen mehr. "

Dass er für die Region seinen Beitrag leisten könne, versuchte er am Beispiel der Krankenhäuser zu verdeutlichen. Die Häuser in Schrobenhausen und Pfaffenhofen isoliert zu betrachten, sei ein Riesenfehler sagt er. Eine Fusion sei keine Option, fügte er an. Aber eine Kooperation für beide Seiten vorteilhaft. "Wir wollen in Schrobenhausen die Geriatrie ausbauen - und Pfaffenhofen zu Zugeständnissen bewegen", wurde er konkret. Pfaffenhofen brauche nur zu sagen, was es will - dann könne man zusammenkommen.