Reichertshausen
Die Gesundheit geht vor

Reichertshausener Bauausschuss empfiehlt Maßnahmenpakete für Sanierung des Gerätehauses

10.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:31 Uhr

Reichertshausen (PK) Die Werterhaltung des Feuerwehrgerätehauses und dessen technische Modernisierung standen im Mittelpunkt einer Sitzung des Bauausschusses, die im Rahmen einer Ortsbesichtigung stattfand und mit einer entsprechenden Empfehlung des Ausschusses endete.

Dem Ortstermin vorangegangen war eine lange Diskussion in der Januar-Sitzung des Gemeinderats (PK berichtete), die wegen der komplexen Thematik ohne Ergebnis in den Bauausschuss verwiesen wurde. Der traf sich nun mit Reichertshausens drei Bürgermeistern Reinhard Heinrich (CSU), Erwin Renauer (UWG) und Matthias Fuchs (CDU), Vertretern des Ingenieurbüros und der Freiwilligen Feuerwehr sowie Mitarbeitern des Bauamts im Aufenthaltsraum des Gerätehauses, um sich direkt mit der Problematik vertraut zu machen. Ein wesentlicher Gesprächspunkt war die im Dach verbaute Glasfaserwolle, die einer aktuellen Messung des TÜV Süd zufolge nur in geringem Umfang in der Raumluft nachzuweisen ist. Allerdings gehörten die Stoffe in die Kategorie K 2, die nach Aussage des Bayerischen Landesamts für Umwelt unter den Bereich „krebserregend“ fällt.

Für einen Abriss des nicht mehr benötigten Schlauchturms fand sich aufgrund der hohen Kosten (rund 30 000 Euro) keine Mehrheit, dafür aber eine zweckmäßige Lösung für eine anderweitige Nutzung. Allerdings sei eine innenseitige Dämmung erforderlich, um die Wärmeverluste durch diesen kalten Betonkern im Gebäudeinneren zu reduzieren. Dadurch ermäßigten sich die Sanierungskosten gegenüber den ursprünglich genannten 190 000 Euro auf 170 000 Euro. Darin enthalten seien laut Planer Reinhold Baudisch die gesamte Dachsanierung, ein Austausch der Fenster und Türen, Heizungs- und Lüftungsmaßnahmen, die Bodensanierung und die Baunebenkosten.

Bei einem Rundgang durch das Gebäude konnte sich das Gremium über die offensichtlichen Mängel informieren, was die anschließende Diskussion konkreter machte. Zwar war Gemeinderätin Gertrud Oberhauser (FW) laut Sitzungsprotokoll grundsätzlich der Meinung, das Gebäude nicht zu sanieren, da es sich nicht um ein Wohngebäude handele. Dem widersprach Reinhard Heinrich mit dem Argument, dass sich in dem Gebäude viele Menschen aufhielten und eine Sanierung allein schon deshalb notwendig und sinnvoll sei. Außerdem hätten alle Maßnahmen energetisch positive Nebeneffekte. Inwieweit sich die Dachkonstruktion für die Installation einer Photovoltaik-Anlage eigne, werde noch geprüft, aber augenscheinlich seien keine Probleme zu erwarten, so Planer Baudisch.

Im Zuge der Diskussion äußerte auch die Feuerwehr konkret ihre Wünsche, die sich aus der täglichen Praxis ergeben. So seien neben einer Reihe anderer Maßnahmen auch Umbauten erforderlich, um Anhänger oder Materialien sach- und fachgerecht unterzubringen beziehungsweise zu lagern, darunter auch fahrbare Schlauchregale oder eine gesetzlich geforderte Nachrüstung der Abgas-Absauganlage. Insgesamt kostet das Paket für die Feuerwehr 20 000 Euro, ein Betrag, der ohne den freiwilligen Einsatz der Floriansjünger höher wäre.

Für den Empfehlungsbeschluss der beiden Maßnahmenpakete stimmten acht Mitglieder, eine Gegenstimme kam von Gertrud Oberhauser.