Breitenbrunn
"Die Gesundheit geht vor"

Planungen für das Tillyfest in Breitenbrunn bleiben vorerst auf Eis - Organisator kann sich kleineren Rahmen vorstellen

07.01.2021 | Stand 11.01.2021, 3:34 Uhr
Das Tillyfest in Breitenbrunn zieht jedes Jahr Tausende von Schaulustigen an. Ob das in diesem Jahr möglich ist, steht derzeit in den Sternen. −Foto: Sturm

Breitenbrunn - Im Jahr 2019 haben die Breitenbrunner zum vorerst letzten Mal ihr historisches Tillyfest gefeiert. Im vergangenen Jahr musste das mit dem Heimatpreis Nordbayern ausgezeichnete zweitägige Spektakel wegen Corona abgesagt werden. Wie es in diesem Jahr aussieht, steht noch in den Sternen. Im Moment liegen die Planungen laut Auskunft des Organisationsteams noch auf Eis.

Vor mehr als drei Jahrzehnten veranstaltete der schöne und reich mit Geschichte gesegnete Marktflecken Breitenbrunn zum ersten Mal ein Fest mit historischem Hintergrund. Was in der Anfangsphase als Gewerbeschau gedacht war, entwickelte sich sehr schnell zu einer der größten und bekanntesten historischen Veranstaltungen in der Region, ja in ganz Bayern. Tausende von Schaulustigen und viele hundert Akteure drehen Jahr für Jahr das Rad zurück in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges und in den Juni des Jahres 1624, als der Feldherr Johann Tserclaes Graf von Tilly zum ersten Mal leibhaftig seine Herrschaft Breitenbrunn und Breitenegg besuchte. Gefechtsdarstellungen, Musik und Tanz, ein ausgeprägtes Lagerleben in allen Winkeln, ein prächtiger Festzug, mitreißende externe Darsteller, unermüdlich zu Werke gehende interne Gruppen, die mit viel Aufwand und Hingabe jedes Jahr aufs Neue die gastronomische Versorgung bewältigen, sorgen dafür, dass den Gästen des beschaulichen Ortes im Naturpark Altmühltal die damalige Zeit mit all ihren positiven und negativen Facetten greifbar gemacht wird.

Weil es natürlich jede Menge Arbeit macht, so ein Fest zu organisieren, beginnen die Vorbereitungen frühzeitig. Wie aber sieht es heuer aus? Im Gespräch mit unserer Zeitung erzählt Organisator Mathias Habermann, dass sich das Organisationsteam kurz vor Weihnachten zu einer Online-Sitzung zusammengeschaltet hatte. Dabei sei ihnen von der Gemeinde mitgeteilt worden, dass sich alle Veranstaltungen streng an den Vorgaben der bayerischen Staatsregierung orientieren müssten. Deswegen sei es von Seiten der Organisatoren und des Veranstalters bis dato nicht abzuschätzen, wie es mit dem Tillyfest weitergehen wird.

Habermann selbst geht noch von einem Fest in kleinerem Format aus. "Fremde und große Gruppen werden, wenn überhaupt, nur in geringem Umfang anwesend sein und das Rahmenprogramm muss sich zu gegebener Zeit dem Infektionsgeschehen anpassen", sagte er. Ob für Veranstaltungen mit Kartenverkauf im September, unter Berücksichtigung von bereits geimpften Personen beziehungsweise des gesamten Impfgeschehens, eine Abhaltung möglich sei, darüber könne man zum jetzigen Zeitpunkt nur spekulieren. "Wir haben daher bei der Videokonferenz entschieden, mit einer Absage des Festes bis zum spät möglichsten Zeitpunkt zu warten, an dem von uns noch ein sicherer Festablauf gewährleistet werden kann", so Habermann.

Das jedoch unter dem Vorbehalt, dass die Gemeinde als Veranstalter nicht schon vorher eine Absage ausspreche. "Wir würden uns alle riesig freuen, wenn wir im Jahre 2021 wieder all unsere Feste feiern dürften", erklärte Bürgermeister Lanzhammer (FW) in seinem Jahresabschluss. Er betonte aber auch: "Die Gesundheit geht vor."

swp