Neuburg
Die geselligste Feuerwehr der Stadt Neuburg

FFW Gietlhausen feiert 125-jähriges Bestehen – Ihr Domizil ist der Mittelpunkt im Kirschendorf

09.06.2014 | Stand 02.12.2020, 22:36 Uhr

Die Freiwillige Feuerwehr Gietlhausen feierte ihr 125-Jahr-Jubiläum sozusagen im „Dorfkreis“. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (links, Bildmitte) gratulierte den Jubilaren. Das Feuerwehrhaus (rechts) ist zum zentralen Treffpunkt im Kirschendorf geworden - Fotos: r

Neuburg (r) „Wenn man euch braucht, seid ihr immer da.“ Das Wort des Stadtkommandanten Christian Braun war das Kompliment des Abends. Die Gietlhausener Feuerwehr erhielt mehrere davon in ihrer Jubiläumsfeier zum 125-jährigen Bestehen. Sie feierte unter sich mit einem Kameradschaftsabend im Gasthaus Dollinger.

„Die Leute, die sonst immer arbeiten, sollen etwas haben vom Jubiläum“, erklärte Vereinsvorstand Egon Pippenbacher. 100 Gäste waren gekommen, darunter 72 Feuerwehrmitglieder (33 Aktive) und damit die Hälfte der 150 Einwohner des Neuburger Stadtteils.

Die Ehrengäste hatten an der besonderen Form der Feier nichts auszusetzen. „Schließlich ist Gietlhausen sowieso die geselligste Feuerwehr Neuburgs“, so die Einschätzung von Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. Die Freiwillige Feuerwehr Gietlhausen lege sich für andere ins Zeug und ohne sie wäre es um das gesellschaftliche Leben in dem Stadtteil schlecht bestellt.

Der OB sprach von einem „wunderbaren Miteinander“ und erinnerte an den Neubau des Feuerwehrhauses. Die Stadt übernahm die 250 000 Euro Kosten, doch die Gietlhausener bauten das Domizil fast im Alleingang und brachten 6000 Arbeitsstunden mit ein. OB Gmehling: „Heute ist dieses Feuerwehrhaus gesellschaftlicher und kultureller Mittelpunkt von Gietlhausen.“

Neben Feuerwehrreferent Hans Mayr und den Stadträten Elfriede Müller und Alfred Hornung gratulierten Kreisbrandrat Erwin Pfleger, Kriesbrandmeister Alois Speth und Stadtbrandinspektor Christian Braun. „Gietlhausen ist sehr zuverlässig“, so der Neuburger Kommandant, „und wenn man es genau nimmt, unterstützen uns die Gietlhausener in Neuburg mehr als umgekehrt.“ Er erwähnte die zahlreichen Feuerwachen bei Veranstaltungen und die Großeinsätze beim Schertler-Brand 1998 und beim Jahrhunderthochwasser 1999.

Vorstand Egon Pippenbacher und Kommandant Thomas Pippenbacher ehrten besonders ausdauernde Mitglieder. Heinrich Frey ist seit 72 Jahren Mitglied, Georg Weingärtner seit 70 Jahren. 68 Jahre dabei sind Josef Weber und Willi Maier. OB und Vorstandschaft gratulierten ferner Raimund Kist (57 Jahre), Dieter Maier (50), Alfred Brand (48), Franz Libal (48) und Siegfried Weis (46).

Mit Einsatzübungen- und Leistungsprüfungen hält sich die FFW Gietlhausen in Form. Frauen sind seit Jahrzehnten in der aktiven Mannschaft. Der letzte Großbrand liegt weit zurück, er vernichtete Anfang der 70er Jahre die Wirtschaftsgebäude von Gastwirt Alfons Reng. Am 25. Mai 1985 verursachte sinftflutartiger Platzregen Überschwemmungen, und die Wehr musste tagelang Keller auspumpen.

Das 100-jährige Bestehen der Feuerwehr feierte Gietlhausen am 8. und 9. Juli 1989 mit Bierzelt und Festumzug. Die Vereine, darunter die Paten der Feuerwehr Ried-Hesselohe, marschierten durch den Ort. Raiffeisendirektor Johann Weingärtner hatte die Schirmherrschaft übernommen. Das Bierzelt stand auf einer Anhöhe über den Kirschgärten.

Beim 75-Jährigen im Sommer 1964 erwischten die Gietlhausener ein wesentlich besseres Wetter. Es gab einen beeindruckenden Festgottesdienst vor der Gietlhausener Kirche, danach feierten Einheimische und Gäste gemeinsam im Garten der Gastwirtschaft Reng. Bürgermeister Anton Pfaller (Ried) bedankte sich bei Landrat Hanns Wolf für die Hilfe beim Asphaltieren der Ortsstraße und bat gleichzeitig um Weiterführung der Straße bis Bittenbrunn. Kreisbrandrat Michael Leitenstern gratulierte und Feuerwehrmann Peter Brand trug das Gedicht von Lehrer Hubert Faßnacht vor „Unserer Feuerwehr zur Ehr“.