Ingolstadt
Die ganz hohe Schule

Neue "Exzellenzstiftung Ingolstädter Wissenschaft" soll an alte Universitätstradition der Stadt anknüpfen

26.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:39 Uhr
Festakt im Historischen Sitzungssaal: Der Oberbürgermeister unterschrieb die Gründungsurkunde im Beisein von Mitgliedern des Stiftungs- und des Wissenschaftsrates. Von links: Rechtsreferent Dirk Müller, Kulturreferent Gabriel Engert, Staatsminister a.D. Wolfgang Heubisch, IFG-Vorstand Georg Rosenfeld, die Präsidentin der Universität Eichstätt-Ingolstadt Prof. Gabriele Gien, Prof. Alexander Filipovi, OB Christian Lösel, THI-Präsident Prof. Walter Schober, die Regierungspräsidentin von Oberbayern Maria Els, Finanzreferent Franz Fleckingern und Prof. Matthias Klingner. Unten die Enthüllung der Stiftungstafel im Foyer des Alten Rathauses. −Foto: Rössle/Stadt Ingolstadt

Ingolstadt (DK) Vor 547 Jahren, am 26. Juni 1472, wurde in Ingolstadt die erste bayerische Landesuniversität gegründet.

Mehr als 300 Jahre lang forschten und lehrten Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen, darunter auch Koryphäen ihres Fachs, in Ingolstadt, bevor die Hochschule im Jahr 1800 erst nach Landshut und wenige Jahre später nach München verlegt wurde. "An diese lange wissenschaftliche Tradition knüpft Ingolstadt an und baut den Wissenschaftsstandort beständig aus", teilt jetzt das Presseamt der Stadt mit. "Exzellente Wissenschaftliche Leistungen zu fördern", ist die Aufgabe einer am Dienstag bei einem Festakt im Historischen Sitzungssaal des Alten Rathaus errichteten Stiftung. Die "Exzellenzstiftung Ingolstädter Wissenschaft" soll anwendungsorientierte Forschung im Spitzenbereich vor Ort unterstützen.

"Die Stiftung ist eine wichtige Stärkung des Wissenschaftsstandorts Ingolstadt. Damit wollen wir herausragende Forschung, insbesondere an Projekten aus dem digitalen Bereich, auf und ausbauen", sagte
OB Christian Lösel (CSU). Die Wissenschaftsstiftung ergänze dabei das bestehende Förderkonzept der Stadt Ingolstadt mit Gründerzentren und Wirtschaftsförderung. Der Stadtrat hat die Stiftung hierfür mit einem Kapital von drei Millionen Euro ausgestattet. Damit sollen Forschungs- und Gründungsstipendien vergeben werden, über die der Wissenschaftsrat der Stiftung entscheidet, der sich im Anschluss an den Festakt konstituiert hat. Neben dem Oberbürgermeister und der Präsidentin der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Prof. Gabriele Gien, sowie dem Präsidenten der Technischen Hochschule Ingolstadt, Prof. Walter Schober, gehören ihm Vertreter der überregionalen Wissenschaft an. "Mit beiden Hochschulen, dem Fraunhofer Anwendungszentrum, dem Kompetenzzentrum für Künstliche Intelligenz und dem digitalen Gründerzentrum knüpfen wir an die wissenschaftliche Tradition unserer ersten bayerischen Landesuniversität an", betonte der Oberbürgermeister, "schon damals forschten und lehrten bedeutende Wissenschaftler in Ingolstadt". Daher trägt die Stiftung den Beinamen Ignaz Kögler. Der Jesuit (er lebte von 1680 bis 1746) stehe stellvertretend für alle renommierten Ingolstädter Forscher in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, hob Lösel hervor.

Weitere Mitglieder des Wissenschaftsrates der Exzellenzstiftung sind Prof. Elisabeth André (Universität Augsburg), Prof. Alexander Filipovic (Professor für Medienethik an der Münchner Hochschule für Philosophie), Prof. Matthias Klingner (Leiter des Fraunhofer-Instituts für Verkehrs- und Infrastruktursysteme in Dresden), Prof. Gerhard Herbert Müller (geschäftsführender Vizepräsident für Studium und Lehre der Technischen Universität München) und der bayerische Wissenschaftsminister a. D. Wolfgang Heubisch (FDP), heute einer der Vizepräsidenten des Bayerischen Landtags.