Neuburg
Die frohe Botschaft in die Welt tragen

03.01.2011 | Stand 03.12.2020, 3:17 Uhr

Die Sternsinger sind seit gestern in Neuburg unterwegs: Anja Costa (von links), Berivan Ekinci, Lena Walde und Johannes Ried ziehen als Sternträger und Heilige Drei Könige durch die Pfarrei St. Peter. - Foto: Limmer

Neuburg (DK) Seit gestern sind die Sternsinger wieder in den Straßen Neuburgs unterwegs. Auch in der Pfarrei St. Peter machen sich rund 30 Kinder bis zum Dreikönigstag auf den Weg und verkünden die frohe Botschaft der Geburt Jesu.

Hektisches Treiben herrscht in den Räumen des Kaplanhauses von St. Peter. An einem langen Tisch sitzen die Sternsinger. Manche werden noch geschminkt, andere sind mit ihren Kronen und Umhängen schon fertig für ihren ersten Einsatz. "Muss noch jemand angemalt werden", fragt Oberministrant Martin Rehm in die Runde. Doch alle Kinder, die Melchior oder Balthasar verkörpern, sind mittlerweile schon startklar. Also teilt Rehm die Gruppen nach den einzelnen Gebieten der Pfarrei ein: Immer ein älterer Ministrant begleitet die Sternsinger auf ihrem Weg. Zwischen acht und elf Jahre sind die meisten der Heiligen Drei Könige von St. Peter alt. Klar gebe es Gebiete, in denen die Menschen großzügiger spenden, sagt der Oberministrant. "Das hängt natürlich auch von der sozialen Schicht ab."
 

Rund 30 Kinder sind in den kommenden Tagen im Einsatz. Nicht alle würden jeden Tag mitgehen, erklärt Rehm. "ich gehe drei Tage mit", berichtetet ein Mädchen stolz. Ihre rote Schminke im Gesicht verrät, dass sie den Melchior darstellt. Das Motto der Sternsingeraktion ist immer "Kinder helfen Kindern". Das Beispielland ist heuer Kambodscha, so Martin Rehm. Mit dem diesjährigen Leitwort "Kinder zeigen Stärke" wollen die jungen Menschen deutlich machen, dass auch Kinder mit einer Behinderung in Entwicklungsländern immer wieder Stärke zeigen. Zwischen 6000 und 7000 Euro würden die Sternsinger von St. Peter sammeln, schätzt Martin Rehm mit seinen Erfahrungen aus den vergangenen Jahren.

Nachdem alle Sternsinger eingekleidet sind, geht es hinaus auf die Straßen, ausgerüstet mit einem Stern, einer kleinen Holzschatulle und einem Weihrauchkessel. Gegen die Kälte haben die Kinder vorgesorgt. "Ich trage vier Pullover unter meinen Umhang", sagt die 13-jährige Berivan. Zur Sicherheit hat sie noch einen Handwärmer in ihrer Tasche verstaut. Sie ist schon das dritte Mal mit dabei. Einmal sei ihr in einem Haus das Weihrauchfass runtergefallen und alles sei voller Rauch gewesen, erinnert sie sich an ein Malheur und lacht. Manchmal würden ihnen die Menschen auch Süßigkeiten oder Plätzchen mitgeben. "Die werden dann geteilt."

Noch etwas unerfahrener ist die 12-jährige Anja. Sie feiert heuer ihre Firmung und als Vorbereitung darauf hat sie sich entschlossen, als Sternsinger anderen Kinder auf der Welt, denen es nicht so gut geht, zu helfen. Sie trägt den Stern und führt damit die Gruppe an. "Die Rolle des Sternträgers gefällt mir", sagt sie nach den ersten Metern an diesem Nachmittag. Bis in die Dämmerung sind die Kinder unterwegs. Spätestens um 18 Uhr ist aber Schluss", sagt Martin Rehm.

Ihre erste Station hat die Gruppe um Anja und Berivan im Altenheim in der Franziskanerstraße. Noch auf der Straße zündet Martin Rehm den Weihrauchkessel an. "Kann jeder die Lieder", fragt er und schon steht die Gruppe im Foyer des Altenheims. Sie besuchen jedes Zimmer und bringen so die frohe Botschaft auch zu den älteren und hilsbedürftigen Menschen. "Er segne das Haus, er möge es führen, das schreiben wir an die Schwellen der Türen", sagt Rehm nach dem Lied der Sternsinger und schreibt die Segensbitte für das neue Jahr an die Türe.