Schrobenhausen
Die Firmung in Zeiten von Corona

Festliche Firmung für 61 Firmlinge aus der Pfarreiengemeinschaft Schrobenhausen

29.10.2020 | Stand 23.09.2023, 15:06 Uhr
Rita Sieber
  −Foto: Fotostudio Krammer

Schrobenhausen - Nach Tagen und Wochen voller Unsicherheit - so standen die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums sogar noch bis Freitag unter Quarantäne - durfte nun doch noch die langersehnte Firmung in St. Jakob stattfinden.

 

Eigentlich hat die Firmung im Kirchenjahr ihren festen Platz im Hochsommer. Durch den Lockdown im März mussten ein großer Teil der Vorbereitung und die Firmung selbst allerdings ausfallen.

Bereits vor den Sommerferien wurde ein neuer Termin in enger Absprache mit dem Firmspender, Caritasdirektor und Domkapitular Andreas Magg, für den Herbst festgelegt, und die Firmung bereits aufgeteilt in einen Firmgottesdienst am Vormittag und einen am Nachmittag. Nachdem in den vergangenen Wochen die Vorgaben zur Vermeidung der Infektionsrisiken mit Covid-19 immer enger gefasst wurden, entschlossen sich die Verantwortlichen der Pfarreiengemeinschaft Schrobenhausen in Absprache mit Andreas Magg für das Frühjahr noch einen dritten Firmgottesdienst anzubieten. Somit konnten sich die Firmlinge und ihre Familien für einen der Termine entscheiden. Zehn Familien nahmen das Angebot der Firmung im Frühjahr an.

So fanden nun zwei festliche Gottesdienste statt, die von Dankbarkeit geprägt waren, dieses Fest überhaupt feiern zu können. Schmerzlich für die Firmlinge war die Begrenzung der Gäste in der Stadtpfarrkirche durch die geltenden Vorschriften. Bei der Begrüßung der Firmlinge brachte Firmspender Andreas Magg zum Ausdruck, dass er sehr gerne nach Schrobenhausen gekommen sei, um den Jugendlichen das Sakrament der Firmung zu spenden. "Euch ist in den vergangenen Monaten vieles abverlangt worden, das euch reifer und verantwortlicher werden ließ, aber lassen wir für ein paar Stunden alle Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Corona außen vor und feiern miteinander das Erwachsen werden im Glauben. "

 

In seiner Predigt ging er auf eine Studie ein, in der Jugendliche befragt wurden, was Glück für sie bedeutet. An erster Stelle wurden dabei tragfähige Beziehungen genannt. Als Beispiel führte er ein Kind an, das Fahrradfahren lernt und dabei den Vater als Begleiter und Beschützer im Rücken weiß, der ihm zuruft: "Du schaffst das! "

Andreas Magg führte aus, dass der Heilige Geist, mit dem die Firmlinge bestärkt werden, wie dieser Vater sei: Er schenke Freiheit, traue ihnen etwas zu, befähige das Leben zu meistern und schenke Freude am Glauben. Mit der Firmung treten die Jugendlichen aus dem Schatten der Eltern heraus und werden im kirchlichen Sinne erwachsen.

Ein besonderer Moment ist bei der Spendung des Firmsakraments die Salbung mit Chrisam. Die Salbung meint: "Gott hat Großes mit dir vor. Wie schon bei der Taufe wirst du gesalbt zum König, Priester und Propheten. Wie ein König trägst du Verantwortung und triffst vielleicht auch mal unbequeme Entscheidungen oder korrigierst andere. Wie ein Priester stehst du Gott zur Verfügung und bist für Menschen da in schönen und schweren Zeiten. Du bist selber gefordert die Beziehung zu Gott zu pflegen sonst verkümmert sie. Wie ein Prophet weist du hin, wo vielleicht Unrecht geschieht und wo etwas verändert werden muss. "

 

Firmspender Magg beschrieb eindringlich, wie die jungen Erwachsenen später in ihren Berufen und in der Gesellschaft zum Wohle aller wirken können, indem sie die Verantwortung wahrnehmen. Der Tag der Firmung, so zeigte er auf, solle "ein Baustein in eurem Leben sein, ein glücklicher Tag". Es sollen aber noch viele glückliche Tage kommen. Viele Bausteine der guten und richtigen Entscheidungen im Leben, so dass jeder Firmling am Ende des Lebens sagen kann: "Es war gut. "

Es war ein bewegender Gottesdienst, der auch von einigen Firmlingen mitgestaltet wurde, die die Begrüßung, die Lesung, die Fürbitten und den Dank an den Firmspender übernommen hatten.

Am Ende des Gottesdienstes bedankte sich Stadtpfarrer Georg Leonhard Bühler herzlich bei allen Mitwirkenden, besonders bei Kirchenmusiker Wolfgang Hiltner und den beiden Instrumentalistinnen Cathrin Gauss und Isabella Reiter. Besonderen Anteil am Gelingen der Firmvorbereitung unter den erschwerten Bedingungen hatte die "Steuergruppe Firmvorbereitung". Sie konnte doch noch die ausgefallenen Vorbereitungstage im Herbst und eine gelungene Beichte organisiert. Diese Gruppe Ehrenamtlicher hatte unentwegt auf die Vorgaben im Zusammenhang mit Corona reagiert und alles für die Firmlinge möglich gemacht, damit sie ein schönes Fest feiern konnten.

Zeit für eine lange Pause bleibt nicht. Schon bald starten, soweit mit den aktuellen Bestimmungen möglich, die Veranstaltungen für den nächsten Jahrgang, der im Sommer kommenden Jahres gefirmt wird.

SZ

Rita Sieber