Mindelstetten
Die Feuerwehr schrumpft

Gemeinderat diskutiert über Bedarfsplan: In Mindelstetten gibt es immer weniger Brandbekämpfer

06.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:57 Uhr

Mit der Pflasterung der Wege am Ortseingang von Mindelstetten gehen die Bauarbeiten am Radweg dem Ende entgegen. - Foto: Feldmann

Mindelstetten (fj) Die Zahl der Aktiven bei der Feuerwehr Mindelstetten ist seit dem Jahr 1990 deutlich gesunken. Das geht aus dem Bedarfsplan für die kommenden sechs Jahre hervor, über den bei der Sitzung des Mindelstettener Gemeinderats diskutiert worden ist.

Kreisbrandmeister Franz Waltl stellte die 25 Seiten starke Planung vor. Mitgewirkt haben an dem Zahlenwerk die Kommandanten Peter Mödl, Christian Spenger und Christian Gaul. Waltl bezeichnete den Bedarfsplan als "Leitfaden, der die Situation der drei gemeindlichen Wehren und die für die Zukunftsfähigkeit notwendigen Maßnahmen und Investitionen aufzeigt". Die Analyse hatte ergeben, dass die drei Wehren bei der Ausrüstung und der Unterbringung gut aufgestellt sind. Lediglich das in Mindelstetten stationierte Löschfahrzeug LF 8, Baujahr 1983, muss in den nächsten beiden Jahren ausgetauscht werden.

Personell sieht es allerdings nicht so gut aus. Wie bei anderen Wehren auch, ist die Zahl der Aktiven rückläufig. Leisteten im Jahr 1990 noch 140 Mann aktiv Feuerwehrdienst, sind es derzeit nur noch 104. Bei immer mehr Einwohnern in der Gemeinde sinkt die Zahl derer, die sich ehrenamtlich bei der Feuerwehr engagieren. Dabei ist das Durchschnittsalter der Aktiven noch in Ordnung. Es schwankt je nach Wehr zwischen 34 und 37 Jahren.

Abhilfe erhofft sich Kreisbrandmeister Waltl durch eine aktive Jugendarbeit, die Werbung von Neubürgern und Zuzüglern und die Rekrutierung von Frauen für den Feuerwehrdienst. Letztere stellten derzeit nur zwei Prozent der Aktiven, anzustreben sei hier ein Anteil von 30 Prozent. Schwierig gestalte sich die Lage bei der Tagesalarmbereitschaft von 6 bis 14 Uhr. Diese könne von der Wehr in Hüttenhausen nur bedingt und von den Hiendorfern gar nicht gewährleistet werden. Abhilfe kann nach Waltls Überzeugung nur eine Ausrückgemeinschaft mit Mindelstetten bringen, da 70 Prozent der Einsätzen ohnehin im Hauptort nötig würden. Dazu sei eine intensive Zusammenarbeit einschließlich gemeinsamer Übungen notwendig, um den gleichen Ausbildungsstand zu erreichen. Bürgermeister Alfred Paulus (CWG) dankte dem Kreisbrandmeister für seinen fundierten Bericht, den er als Richtschnur für die kommenden Jahre betrachte.

Die Bauvoranfrage von Victoria Wermuth aus Weißendorf auf Errichtung eines Wohnhauses in Oberoffendorf wurde vom Gemeinderat unter Auflagen, aber ohne Gegenstimme abgesegnet. Auch dem Bauantrag von Karin Forster aus Hiendorf auf Errichtung eines Carports wurde zugestimmt. Tobias Meier erhielt die Erlaubnis zur Errichtung eines Schuppens mit Holzlege in der Karl-Holzgartner-Straße.

Die Planungsleistungen für die Erschließung des Baugebietes Hüttenhausen-Mitte wurden für 24 323 Euro an das Ingenieurbüro Kehrer aus Regensburg vergeben. Dem Antrag des Kulturvereins Hiendorf/Mindelstetten auf Ermäßigung der Hallenmiete von 1000 auf 500 Euro für sein Starkbierfest wurde stattgegeben. Auch die KLJB Mindelstetten erhielt für ihre "Trau-Dich-Party" am 6. Januar die Erlaubnis zu einem Barbetrieb außerhalb der Markthalle.

Erstmals bekommt die Gemeinde Mindelstetten eine Satzung, in der die Herstellung von Garagen und Stellplätzen geregelt ist. Demnach sind für Gebäude mit einer Wohneinheit zwei Stellplätze zu errichten. Für Gebäude mit mehreren Wohneinheiten sind für Wohneinheiten bis zu einer Nettowohnfläche von 50 Quadratmetern 1,5 Stellplätze und bei einer Nettowohnfläche von mehr als 50 Quadratmetern zwei Stellplätze herzustellen.

Der Gemeinderat beschloss weiter, die Kommune für das Bundesprogramm zur Förderung des Breitbandausbaus registrieren zu lassen. Die Themen Sportlerehrung und Neujahrsempfang wurden den Gemeinderäten zur Erarbeitung von Vorschlägen als Hausaufgabe mitgegeben.

Philipp Geisbauer regte an, an der Kreisstraße in Höhe des Weinbründl und zwischen Hüttenhausen und Mindelstetten Warnschilder oder andere Sicherungseinrichtungen anzubringen. Denn hier hätten sich mehrere schwere Unfälle ereignet. Für die Lösung der Parksituation am Kapellenweg ist nach den Worten des Bürgermeisters eine Lösung in Sicht. Die Baumaßnahmen zum Ausbau der Anwandwege stünden samt den Ortsanschlüssen für Fußgänger und Radfahrer kurz vor der Fertigstellung.