Zell
Die Favoriten lassen die Muskeln spielen

Bei der 65. Auflage des Donaumoos-Wanderpokals gibt es am ersten Wochenende kaum Überraschungen

20.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:26 Uhr

 

Zell (DK) Kaum Überraschungen am ersten Wochenende des Donaumoos-Wanderpokals. Bei der 65. Auflage des Traditionsturniers setzten sich auf dem Sportgelände des FC Zell/Bruck nahezu in allen Partien die favorisierten Teams durch.

Nein, es war an diesem Sonntag anscheinend nicht der richtige Tag für echte Pokalsensationen, für krasse Außenseiter, die höherklassige Teams aus dem Wettbewerb werfen wollten; für die sogenannten „Kleinen“, die sich bei der 65. Auflage des Turniers die Gesetzmäßigkeiten eines solchen Pokalwettbewerbs zu eigen machen wollten.

Der FC Zell/Bruck etwa, Gastgeber und Überraschungs-Sieger von 2012, bekam heuer erst gar nicht die Gelegenheit, im Duell mit der DJK Langenmosen eine erneute Sensation zu schaffen – weil er bereits in seiner ersten Partie dem SV Grasheim mit 0:2 unterlag. Das Halbfinale findet am kommenden Wochenende somit ohne das Team von Trainer Thomas Theiler statt. Dementsprechend enttäuscht war dieser nach dem gestrigen Ausscheiden seiner Truppe.

„Dass es schwer werden würde, dieses Ding erneut zu gewinnen, und wir – bei zwei Bezirks- und zwei Kreisligisten im Teilnehmerfeld – nur in der Außenseiterrolle sind, war ja vorher klar“, sagte Theiler zwar. Das frühe Aus gegen den Ligakonkurrenten aus Grasheim sei aber nichtsdestotrotz „sehr ärgerlich und eine riesengroße Enttäuschung“, so der Coach. Ein ganz kleines Trostpflaster: Zumindest mit dem Drumherum konnten die Zeller sehr zufrieden sein. Sie erwiesen sich schon an diesem ersten Pokalwochenende als gute Gastgeber für das beliebte Turnier, das an zwei Tagen insgesamt wieder mehr als 500 fußballbegeisterte Zuschauer anlockte.

In sportlicher Hinsicht hatte dabei vor allen Dingen die TSG Untermaxfeld Grund zur Freude. Unter seinem neuen Trainer Josef Lösch zeigte der Aufsteiger am Sonntag eine beeindruckende Leistung und warf mit dem SV Karlshuld den zweiten Bezirksligisten und nebenbei auch noch den Titelverteidiger aus dem Wettbewerb. „Ein sehr gutes Auftreten des kompletten Teams“, so Löschs Fazit. „Es war für uns eine Standortbestimmung für den Punktrundenstart, und diese haben wir mit Bravour bestanden.“

Ob die TSG nach ihrem 3:0-Erfolg nun am kommenden Wochenende der Topfavorit auf den Titel ist? „Das kann man so pauschal nicht behaupten“, widersprach Lösch. Der Pokal habe ja bekanntlich seine eigenen Gesetze, und noch dazu startet seine Mannschaft am kommenden Samstag in die Bezirksligasaison 2014/15 – mit einem Heimspiel gegen den FC Ehekirchen.

Und dass solch eine Doppelbelastung nicht so einfach zu verkraften ist, bewiesen am vergangenen Wochenende schon die Karlshulder. Sie bestritten am Samstag ihr erstes Punktspiel (1:1 gegen den SV Dornach), traten am Sonntag beim Wanderpokal an und müssen bereits am Mittwoch wieder in der Bezirksliga ran. „Man hat bei Karlshuld gesehen, wie schwer es ist, seine Leistung zweimal hintereinander abzurufen“, hat Lösch Verständnis für den unterlegenen Gegner und ist dementsprechend vorsichtig mit einer Prognose für sein eigenes Team. „Wir konzentrieren uns nun zunächst auf unseren Punktspielstart am Samstag, wollen aber am Sonntag dann natürlich auch den Wanderpokal gewinnen.“

Davon dürfen übrigens auch weiterhin der SV Klingsmoos (2:0 gegen den SV Ludwigsmoos) und der BSV Berg im Gau (3:1 gegen den SV Sinning) träumen, die sich beide recht souverän gegen ihre jeweils unterklassigen Kontrahenten durchsetzten. Vor allem der BSV freut sich nun auf das Prestigeduell mit der DJK Langenmosen, am kommenden Wochenende.

Apropos Langenmosen, die DJK war tatsächlich das einzige Team, das – sowohl mit der zweiten Mannschaft am Samstag, als auch mit der ersten Vertretung – gleich zweimal pro Pokaltag antreten musste. Und diese Tatsache verärgert Trainer Stefan Weber trotz des Halbfinal-Einzugs. „Wir haben Spieler im Kader, die an diesem Wochenende drei bis vier Partien absolviert haben.“ Die Trainingswoche sei nun für einige Akteure komplett gelaufen.

Da der Kreisligist nun aber einmal im Halbfinale steht, ist Weber natürlich auch ein Stück weit zufrieden. „Und ein Nachbarschaftsduell gegen Berg im Gau kann einem natürlich nie ganz egal sein. Von daher nehmen wir diese Partie am Wochenende jetzt auch gerne mit“, so Weber, dessen Team am Sonntagabend mit einem 2:0-Erfolg gegen den SV Grasheim das Feld der vier Halbfinalisten komplettierte.

Bereits am Samstag traten ja traditionell die zweiten Mannschaften zum Wettbewerb um den Wanderpokal an. Auch hier schieden die Gastgeber bereits in der ersten Runde aus, mit 8:9 nach Elfmeterschießen gegen die TSG Untermaxfeld. Diese trifft im Halbfinale am kommenden Samstag nun auf den BSV Berg im Gau II, während es die Reserve des SV Grasheim mit der zweiten Vertretung des SV Wagenhofen zu tun bekommt.