Die erwartet harte Nuss

1860 München müht sich bei Aufstiegs-Aufholjagd nach vier Siegen in Serie zu 1:1 gegen Köln

20.04.2021 | Stand 29.04.2021, 3:33 Uhr

München - Ein kleiner Dämpfer, ja, aber als echter Rückschlag im Aufstiegskampf soll das 1:1 (1:0)-Unentschieden am Dienstagabend aus Löwen-Sicht nicht durchgehen.

Mit Viktoria Köln war schließlich eines der besten Drittligateams der vergangenen Wochen zu Gast bei 1860 München im Grünwalder Stadion. Die Jagd auf einen der drei oberen Tabellenplätze soll in den letzten fünf Saisonspielen natürlich weitergehen.

Dementsprechend entspannt fiel auch Michael Köllners Fazit nach der Begegnung aus. Ob nun gespielt locker oder ernsthaft zufrieden, das Ergebnis sei absolut in Ordnung, meinte der Trainer der Sechziger nach der Punkteteilung. "Es war ein Top-Spiel auf Augenhöhe", so Köllner, und hätte seine Mannschaft dabei ein paar Prozentpunkte vermissen lassen, würde er vielleicht anders darüber denken. "Aber wir haben alles rausgehauen. Und dann muss man gegen eine solche Mannschaft, die einen Riesenlauf hat, eben auch mit einem Punkt leben. "

Dass auch die Löwen, nach vier Siegen in Folge, einen Lauf und dabei zuletzt auch jede Menge Selbstbewusstsein gesammelt haben, wurde gestern vor allem in der ersten Halbzeit ganz deutlich. Auch die Viktoria zählt ja zu den formstärksten Teams der Liga (zuvor sechs Siege aus sieben Spielen), doch die Dominanz der Gastgeber war durchaus beeindruckend. Zwar erspielten sich die Löwen weniger klare Chancen als im Derby gegen Türkgücü, doch wenn Sascha Mölders beteiligt ist, reicht zurzeit eben auch oft die eine, entscheidende Szene: Nach feinem Pass von Richard Neudecker traf der Torjäger mit seinem 21. Saisontor zur verdienten 1:0-Führung (38.). Köln war vor allem bei Kontern gefährlich, auch über einen Strafstoß gegen sich hätten sich die Sechziger nicht beschweren dürfen (24.), die ansonsten extrem souverän auftraten.

"Doch es gibt immer solche Phasen im Spiel, in denen man nicht so richtig hinkommt", meinte Innenverteidiger Semi Belkahia. Und genau in diese Phase hinein traf René Klingenburg dann im zweiten Durchgang zum nicht unverdienten 1:1-Endstand (64.). Erst nach dem Ausgleich wirkten die Löwen nach einem kurzen Durchhänger wieder engagierter, drängten in einem ähnlichen Stil wie zu Beginn der Partie auf die erneute Führung, die ihnen aber nicht mehr gelang. "Das Ergebnis geht deshalb in Ordnung", bilanzierte Belkahia.

Abgesehen davon hat seine Mannschaft ja trotzdem einen Punkt auf Rostock, Dresden und Ingolstadt aufgeholt, die am Mittwochabend - beziehungsweise nach der Quarantäne - erst einmal nachlegen müssen. Kein Grund zur Aufregung also bei den Münchner Löwen. Schon gar nicht, wenn man die Dinge so bewertet wie Coach Köllner: "Für uns geht es in erster Linie einmal darum, dass wir unseren Vorsprung auf Wehen Wiesbaden halten und damit den vierten Platz weiter absichern können. "

DK