Ingolstadt
Die Entlastung kostet 340 000 Euro

Am Mittwoch soll im Stadtrat die Umstrukturierung von Finanz- und OB-Referat beschlossen werden

25.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:15 Uhr

Ingolstadt (DK) Heute Nachmittag dürfte im Stadtrat beschlossen werden, was Ende Januar in der städtischen Pressekonferenz vorgestellt worden ist: Bürgermeister Albert Wittmann wird zum 1. August von seinen Aufgaben als Leiter des Referates für Finanzen und Liegenschaften entbunden und soll von da an vermehrt seiner Aufgabe als Stellvertreter des Oberbürgermeisters Christian Lösel nachkommen.

Lösel und Wittmann hatten das damals bei der Bekanntgabe mit der immens gewachsenen Stadt und den damit immer größer gewordenen Aufgaben begründet. Jährlich 340 000 Euro wird diese Umstrukturierung die Stadt laut Sitzungsvorlage insgesamt kosten, denn damit verbunden ist auch die Aufstockung des Führungspersonals in der Verwaltung.

"Neben dem Bevölkerungswachstum führen gesetzliche Neuerungen sowie Sondersituationen immer wieder zu zusätzlichen Aufgaben und Herausforderungen", heißt es in der Sitzungsvorlage. "So waren die vergangenen drei Jahre unter anderem von der Flüchtlingswelle, der Abgasaffäre (und ihre Auswirkungen auf den städtischen Haushalt) oder der Entwicklung am Klinikum geprägt. Diese Situationen haben insbesondere die Verwaltungsleitung sehr beansprucht und Ressourcen gebunden."

Deswegen soll nun für das Referat II - Finanzen und Liegenschaften - ein berufsmäßiger Stadtrat als Leiter des Referats gewählt werden. Diese neue Planstelle würde intern und extern ausgeschrieben.

Umstrukturiert werden soll auch das Referat OB. Die wichtigste geplante Veränderung dabei: Die Sitzungsvorlage sieht die Einführung eines Direktoriums als eine Art Zwischenebene vor, um dem OB und den weiteren Bürgermeistern mehr Zeit zu geben, strategisch zu arbeiten. Dem Direktorium unterstehen dann künftig Hauptamt, Presseamt und Beteiligungsmanagement als Stabsstellen. In Abstimmung mit OB und den Bürgermeistern soll sich das Direktorium um bereichsübergreifende Themen kümmern. Dafür müsste ein Leiter des Direktoriums eingestellt werden sowie ein Assistent.

Eine weitere Veränderung, die heute beschlossen werden soll, betrifft die Referate IV und V: Die Ämter Jugend und Familie sowie das Bürgerhaus wechseln zum 1. Juli vom Referat IV, das künftig Kultur und Bildung heißt, zum Referat V mit dem neuen Namen Soziales, Jugend und Sport.

Abstimmen wird der Stadtrat außerdem über den Interimsstandort des digitalen Gründerzentrums im sogenannten Koboldblock in der Innenstadt, den Steg zur Landesgartenschau, die Pläne für ein neues Wohnviertel in der Nähe, den Rückbau der Brücke in Niederfeld, die Pläne für die Hochhäuser an der Stargader Straße sowie etliche Sachanträge. Dazu gehören der Antrag der CSU, Kameras in Einkaufszentren und Veranstaltungsstätten zu installieren, ein Antrag der SPD, ein Konzept für die Versorgung des Westens mit ausreichend Krippen- und Kindergartenplätzen zu erstellen, sowie ein Dringlichkeitsantrag der Grünen, die Donauauen als Nationalpark zu unterstützen.

Inwieweit es in der Sitzung jenseits um die aktuelle Entwicklung in der Klinikumsaffäre gehen wird, bleibt abzuwarten. Womöglich wird es auch den einen oder anderen süffisanten Kommentar zur DK-Halbzeitbilanz des Stadtrates geben, die in dieser Ausgabe auf Seite 28 und 29 zu finden ist.

Die Stadtratssitzung beginnt um 15 Uhr. Sie findet, wie immer, im großen Sitzungssaal m zweiten Stock des Neuen Rathauses statt.