Manching (smd) Vor 50 Jahren bereitete der Straßenausbau der Fischergasse dem Manchinger Gemeinderat große Schwierigkeiten.
Das Gremium kam in seiner Sitzung vom Dienstag, 20. Mai 1969, zur einstimmigen Auffassung, eine der ältesten Straßen in Manching auszubauen. Dafür war es erforderlich, dass die Anwohner auf der westlichen Seite der Straße Grund abtreten müssen.
Bei einer Ortsbesichtigung versuchten die Gemeindeväter samt Bürgermeister, die Anlieger von der Notwendigkeit einer Abtretung zu überzeugen. Doch mit handfesten Argumenten war damals wenig bei den Anliegern auszurichten, sie blieben hartnäckig. Die Fischergässler blieben stur und wollten keinen Quadratmeter Boden für die Verbreiterung der Straße hergeben. Der damalige Bürgermeister Hans Stutz wies in der folgenden Sitzung darauf hin, dass die Gemeinde nach dem Straßen- und Wegegesetz verpflichtet sei, alle Ortsstraßen verkehrsgerecht auszubauen. Das bedeutet für die Fischergasse, dass eine Straßenbreite von fünf Metern und ein Gehsteig von einem Meter nötig sei. Wenn die Verkehrssicherheit gefährdet sei - die Straße ist so eng, dass laut dem Bürgermeister Stutz kaum zwei Autos aneinander vorbeikommen - müsste die Gemeindeverwaltung den Rechtsweg beschreiten.
Die Anlieger wurden damals auf eine eventuelle Enteignung aufmerksam gemacht. Schließlich einigten sich die Gemeindeväter in einer Sitzung auf folgenden Beschluss: Die Fischergasse wird auf einer Gesamtbreite von sechs Meter ausgebaut. Grundabtretungen sind von den Anliegern der westlichen Seite zu leisten. Der Ausbau erfolgt unter der Voraussetzung, dass der notwendige Straßengrund ge-gen Entschädigung bereitgestellt wird. Andernfalls - wenn die Anwohner stur bleiben - bleibt die Fischergasse in ihrem engen Zustand liegen.
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